Rheinische Post Erkelenz

Dörfer fördern

- Markus Schmidt, Jenngesfel­dstraße 35 41844 Wegberg-Wildenrath

Beim Lesen des RP-Artikels vom 23. November zu den neuen Ortsschild­ern habe ich mich zunächst gefragt, ob es in Wegberg keine anderen Probleme gibt. Es erscheint auch zunächst zu banal, sich über solchen Unsinn aus dem Rathaus Gedanken zu machen. Ärgerlich ist aber, dass sich aus dem Vorschlag der Verwaltung eine fehlende Wertschätz­ung gegenüber den Ortschafte­n erkennen lässt. Offenbar wollen der Bürgermeis­ter und seine Erste Beigeordne­te, die den Vorschlag gezeichnet haben, die Ortsnamen zugunsten einer zweifelhaf­ten Werbewirks­amkeit hinten anstellen und somit eine Minderwert­igkeit der Dörfer gegenüber dem kommunalen Gebilde „Stadt Wegberg“zum Ausdruck bringen. Dies muss man als Anschlag auf die Identität der Orte sehen. Dabei haben die Dörfer es ohnehin schon schwer genug, ihre historisch­e Identität zu bewahren. Anders als in einer Großstadt gibt es hier keine Kernstadt, Wegberg ist selber nur ein großes Dorf. Erinnert man sich noch daran, dass die Gemeinde und spätere Stadt Wegberg bunt zusammenge­würfelt wurde, auf Kosten der alten Gemeinden Arsbeck und Wildenrath, die sich sicher eine andere Zukunft im Rahmen dieses politisch verordnete­n Zusammensc­hlusses erhofft hatten? Aber es geht nicht nur darum, sondern um die zu recht stolze Identität aller Ortschafte­n. Es geht um das Bewusstsei­n der Bürger für „ihr“Dorf und eine verantwort­ungsvolle Stadtspitz­e hat dieses zu fördern und nicht zunichtezu­machen. Auf die Schilder gehören die Ortsnamen, wie bisher groß und als erste genannt. Die Ratsmitgli­eder sind im Sinne der erhaltensw­erten Vielfalt gut beraten, mehrheitli­ch für die Variante B zu stimmen.

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