Dörfer fördern
Beim Lesen des RP-Artikels vom 23. November zu den neuen Ortsschildern habe ich mich zunächst gefragt, ob es in Wegberg keine anderen Probleme gibt. Es erscheint auch zunächst zu banal, sich über solchen Unsinn aus dem Rathaus Gedanken zu machen. Ärgerlich ist aber, dass sich aus dem Vorschlag der Verwaltung eine fehlende Wertschätzung gegenüber den Ortschaften erkennen lässt. Offenbar wollen der Bürgermeister und seine Erste Beigeordnete, die den Vorschlag gezeichnet haben, die Ortsnamen zugunsten einer zweifelhaften Werbewirksamkeit hinten anstellen und somit eine Minderwertigkeit der Dörfer gegenüber dem kommunalen Gebilde „Stadt Wegberg“zum Ausdruck bringen. Dies muss man als Anschlag auf die Identität der Orte sehen. Dabei haben die Dörfer es ohnehin schon schwer genug, ihre historische Identität zu bewahren. Anders als in einer Großstadt gibt es hier keine Kernstadt, Wegberg ist selber nur ein großes Dorf. Erinnert man sich noch daran, dass die Gemeinde und spätere Stadt Wegberg bunt zusammengewürfelt wurde, auf Kosten der alten Gemeinden Arsbeck und Wildenrath, die sich sicher eine andere Zukunft im Rahmen dieses politisch verordneten Zusammenschlusses erhofft hatten? Aber es geht nicht nur darum, sondern um die zu recht stolze Identität aller Ortschaften. Es geht um das Bewusstsein der Bürger für „ihr“Dorf und eine verantwortungsvolle Stadtspitze hat dieses zu fördern und nicht zunichtezumachen. Auf die Schilder gehören die Ortsnamen, wie bisher groß und als erste genannt. Die Ratsmitglieder sind im Sinne der erhaltenswerten Vielfalt gut beraten, mehrheitlich für die Variante B zu stimmen.