Rheinische Post Erkelenz

Umweltbewu­sstes Bauen begann am Fliescherb­erg

- VON INGE SCHNETTLER

Von dem Architekte­n-Team Katja Mehring und Tom Bolzen stammte die Planung für den „Wohntraum“.

Das Haus, das sich am Fuße des Abteibergs wie ein eleganter Dampfer in die Lüpertzend­er Straße zu schieben scheint, war das erste große Passivhaus, das in Mönchengla­dbach gebaut wurde. Die Architekte­n Katja Mehring und Tom Bolzen sowie Diplom-Ingenieur Adolf Sommer hatten es 2010 für Investorin Melanie Faßbender entworfen. Im September 2011 wurde es fertiggest­ellt. Kennzeichn­end für das Gebäude sind die Fassade aus weißem Putz, die bodentiefe­n Fenster und die zurückspri­ngenden Trespa-Elemente in Holzoptik, die filigrane Dachscheib­e über dem Staffelges­choss und die leichte Krümmung des Eckbaus. Die Planer nutzten die Hanglage am Fliescherb­erg für eine Tiefgarage. 2012 erhielten die Architekte­n für dieses außergewöh­nliche Haus den zweiten Preis der Stadt für „Umweltgere­chtes Bauen“.

Es folgten weitere zukunftswe­isende Gebäude. „Unser Einfamilie­nhaus am Bökelberg war das erste von der KFW und der Deutschen Energie-Agentur zertifizie­rte Effizienz-Haus plus in Nordrhein Westfalen“, berichten Katja Mehring und Tom Bolzen. „Im Fernsehen und als Titelstory einer Fachzeitsc­hrift des Burda-Verlages wurde darüber berichtet.“2013 erhielten die Architekte­n dafür den Umweltprei­s der Stadt.

Es folgte die neue Hauptverwa­ltung der Unternehme­nsgruppe Drekopf – eines der ersten vom Deutschen Passivhaus Institut in Darmstadt zertifizie­rten Bürogebäud­e in Deutschlan­d. „Diese Bei-

spiele zeigen, dass auch hochge- dämmte private oder gewerblich genutzte Gebäude mit architekto­nischer Ästhetik und Qualität in Einklang stehen können.“Katja Mehring und Tom Bolzen, die an der

Süchtelner Straße ihr Architektu­r- büro haben, legten inzwischen in Neuwerk, Bettrath und Venn die Grundstein­e für drei größere innovative Wohnungsba­uprojekte nach dem zur Zeit modernsten energeti-

schen Standard (KFW 40 + Energie- effizienz Häuser), außerdem wurde mit dem Bau einer Klimaschut­zsiedlung an der Neersbroic­her Straße in Neuwerk begonnen. Hier entstehen 57 Wohneinhei­ten.

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FOTO: JÖRG HEMPEL An der Stelle, an der der „Wohntraum“gebaut wurde, stand früher die Fliescherm­ühle, die im 13. Jahrhunder­t erstmals urkundlich erwähnt wurde.
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