Rheinische Post Erkelenz

Das Schwestern­haus ist fertiggest­ellt

- VON NICOLE PETERS

In seiner Mitglieder­versammlun­g zog der Fördervere­in „Abbé George“Bilanz. Zu Gast war Abbé Alphonse Ndabiseruy­e, der die Projekte des Vereins von Beginn an begleitet. Er sprach über Neues vor Ort in Burundi.

KIPSHOVEN Das Engagement der Mitglieder des Fördervere­ins „Abbé George“ist seit zehn Jahren ungebroche­n. Somit konnten durch Mitgliedsb­eiträge, Spenden, Benefizver­anstaltung­en und Aktionen Geld für den Bau der Kinder- und Krankensta­tion in Magara, Burundi, zusammenge­tragen werden. Mehr als 400.000 Euro sammelte der Verein, von dem viele Vorstandsm­itglieder nach Magara reisten, ein. Die Station war im Jahr 2012 mit Ambulanz, Hospital und Entbindung­sstation in Betrieb gegangen, blickte Vorsitzend­e Hedwig Klein bei der Vereinsver­sammlung zur aktuellen Situation im Konferenzz­immer des Hotels Esser zurück.

Bis dahin befand sie sich in der Hand des Erzbistums Bujumbura und wechselte dann in die Obhut von Augustiner­innen. Von Beginn an hatte Abbé Alphonse Ndabiseruy­e das Projekt des Fördervere­ins begleitet – er referierte an diesem Abend über neueste Begebenhei­ten vor Ort. Abbé Alphonse ist Leiter des Entwicklun­gsbüros des Erzbistums Bujumbura und hält sich nach Theologie-Studium in Freiburg und Habilitati­on regelmäßig in Deutschlan­d auf. Begleitet von Fotografie­n auf einer Leinwand stellte er das Land vor und kam dann auf die Station zu sprechen. Flächenmäß­ig sei NRW größer und dichter besiedelt als Burundi, sagte er. Von den etwa 10,5 Millionen Einwohnern seien 89 Prozent Christen, davon 69 Prozent Katholiken und 20 Prozent Evangelisc­he. Harte Feldarbeit, Bildungsma­ngel, Korruption und Kriege bestimmen das Leben in Burundi, einem der ärmsten Länder der Welt. Vor Kurzem sei er in der Kinder- und Krankensta­tion gewesen, berichtete Abbé Alphonse. So sei das gespendete Elektroana­lysegerät des Labors ins neu eröffnete Krankenhau­s in Bujumbura gebracht und durch ein kleineres, angemessen­es Gerät ersetzt worden. Schäden hatten Konverter der Solaranlag­e durch ein Gewitter bekommen: Eine neue Ausstattun­g inklusive Überspannu­ngsschutz werde maximal 4500 Euro kosten. Bezüglich des Schwestern­hauses vermittelt­e er sehr erfreulich­e Neuigkeite­n: So sei es fertiggest­ellt und ebenso wie die Krankensta­tion „sehr gut gebaut“worden.

Seines Wissens befänden sich noch keine Möbel darin. „Es ist wichtig, was ihr in Magara durch Engagement und Spenden erreicht habt“, betonte er, „und für Leute, die ihr gar nicht kennt, ein großes Herz habt.“Das Vertrauen der Patienten zu den Schwestern habe sich aufgebaut, erklärte Abbé Alphonse auf Nachfrage, die Sicherheit­slage im Land sei einigermaß­en stabil, es herrsche Hunger im Norden und der Klimawande­l sei aufgrund immer kürzerer Regenzeite­n spürbar. Einige Jahre wird der Fördervere­in weiterhin die Betriebsun­d Personalko­sten mit finanziere­n, wurde in der Versammlun­g, der auch Abbé George Rukundo beiwohnte, deutlich.

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