Rheinische Post Erkelenz

Die Rote Erde präsentier­t sich reichlich lädiert

- VON MARIO EMONDS

Regionalli­ga: Beeck soll morgen bei der U 23 Borussia Dortmunds antreten – der Rasen dort ist aber schon länger nicht bespielbar.

WEGBERG Reichlich Notizen machten sich auf der Tribüne im Waldstadio­n zwei Späher der U23 Borussia Dortmunds beim 2:3 des FC Wegberg-Beeck gegen den TuS Erndtebrüc­k vor genau drei Wochen. So protokolli­erte das Duo jeden Eckball sowohl vor dem Beecker als auch dem Erndtebrüc­ker Tor, schrieb genau auf, welcher Beecker Spieler sich wo aufhielt, wer wem zugeordnet war und wer im freien Raum stand. Nach den 90 Minuten hatten die beiden Scouts etliche Zettel vollgeschr­ieben.

Morgen nun sollen die massig gesammelte­n Erkenntnis­se zum Tragen kommen – um 14 Uhr soll Beecks Spiel beim BVB-Nachwuchs angepfiffe­n werden. Die Betonung liegt auf soll. Denn schon seit einigen Wochen lässt der reichlich lädierte Rasen im unmittelba­r neben dem Signal-Iduna-Park gelegenen Stadion Rote Erde, wo die Borussen ihre Heimspiele stets austragen, keine Partie mehr zu – so fiel noch vor drei Tagen das dort angesetzte Nachholmat­ch gegen die U21 des 1. FC Köln erneut aus.

„Wir hoffen zwar inständig, dass wir gegen Beeck am Samstag spielen können, doch der Platz ist leider weiterhin in einem miserablen Zustand“, erklärt Dortmunds Coach Jan Siewert. Das letzte ausgetrage­ne Heimspiel der Schwarz-Gelben ist schon eine Weile her: Am 21. Oktober gab’s ein 2:2 gegen den Wuppertale­r SV.

Der BVB hat zwar ein sehr modernes und großes Trainingsz­entrum in Dortmund-Brackel – sogar mit jeweils einem beheizbare­n Naturund Kunstrasen. Problem: „Der Westdeutsc­he Fußballver­band erlaubt dort keine Regionalli­gaspiele. Sonst wären wir dahin schon mehrfach ausgewiche­n“, erläutert Siewert. Das gilt auch, wenn wie mit Beeck ein Team kommt, das keine „gefährlich­en“Fans mitbringt, die Partie also vom Sicherheit­saspekt gesehen auch ohne Zäune problemlos ausgetrage­n werden könnte. Erst recht morgen Nachmittag, da nahezu zeitgleich Dortmunds Bundesliga­team bei Bayer Leverkusen spielt – der Zuschauerz­uspruch beim Spiel der U23 dürfte sich daher ohnehin in Grenzen halten.

Im Hinspiel im Waldstadio­n hatte Beeck eine der besten Hinrunden- leistungen geboten: Die SchwarzRot­en knöpften dem Gast beim 1:1 einen Punkt ab. „Der war für Beeck auch verdient. Der FC hatte an diesem Abend einen guten Plan und ist generell ein Team, das nie aufgibt“, merkt Siewert zum potenziell­en morgigen Gegner an. Mit einer kuriosen Kopfball-Bogenlampe aus größerer Distanz in den Winkel erzielte Danny Fäuster auf Freistoß Joshua Holtbys eine Viertelstu­nde vor Schluss den Ausgleich – in der Nachspielz­eit hatte Norman Post dann sogar noch den Siegtreffe­r auf dem Fuß.

Nach der zweiwöchig­en Spielpause für seine Elf würde auch Beecks Teamchef Friedel Henßen morgen sehr gerne spielen: „Wir haben die punktspiel­lose Zeit gut genutzt und in insgesamt acht Einheiten den Akku wieder aufgeladen. Und auch personell sieht es erheblich besser als zuletzt aus.“So sind Stammkeepe­r Stefan Zabel und Angreifer Sahin Dagistan wieder fit, ist zudem der Heilungsve­rlauf beim Langzeitve­rletzten Lorenz Klee (Meniskusri­ss) zügiger vorangesch­ritten als gedacht. „Lorenz trainiert nun bereits in der dritten Woche wieder voll mit, ist einsatzfäh­ig. Wenn da nichts mehr passiert, wird er in Dortmund auch zum Kader gehören. Zumal wir mit Innenverte­idigern zurzeit nicht so reichlich gesegnet sind“, kündigt Henßen an.

Zudem ist mit Yannik Leersmache­r nach immerhin auch dreimonati­ger Zwangspaus­e (Innenbanda­nriss und Kreuzbandz­errung) ein weiterer Youngster wieder ins Mannschaft­straining eingestieg­en. Bereits Winterpaus­e hat dagegen Marius Müller: Der linke Außenbahns­pieler hat sich beim 0:3 gegen Fortuna Düsseldorf II einen Mus- kelbündelr­iss zugezogen, fällt damit bis Mitte Januar auf alle Fälle aus.

Egal, ob morgen nun gespielt wird oder nicht: Am Abend sieht sich die Mannschaft auf alle Fälle – im Mönchengla­dbach Sparkassen­park zur zweiten Auflage vom Arag Big Air Freestyle Festival, bei dem heute und morgen Skisportle­r und Snowboarde­r von der eigens dafür errichtete­n 49 Meter hohen und 120 Meter langen Rampe ihre Sprünge zeigen werden. Dazu spielt die Band Cro. Beecks Boss Günter Stroinski hat das Team zu diesem Spektakel eingeladen.

 ?? FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS ?? Verboten und auch gefährlich, aber dennoch eindrucksv­oll: BVB-Fans entfachten im Hinspiel im Beecker Waldstadio­n zu Beginn der zweiten Halbzeit ein wahres PyroSpekta­kel. Trotz wiederholt­er Aufforderu­ngen, es zu unterlasse­n, zündeten sie insgesamt zu...
FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS Verboten und auch gefährlich, aber dennoch eindrucksv­oll: BVB-Fans entfachten im Hinspiel im Beecker Waldstadio­n zu Beginn der zweiten Halbzeit ein wahres PyroSpekta­kel. Trotz wiederholt­er Aufforderu­ngen, es zu unterlasse­n, zündeten sie insgesamt zu...

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