Rheinische Post Erkelenz

3,5 Kilometer sollen ein Symbol sein

- VON ANKE BACKHAUS

Die Landstraße 19 n zwischen Jackerath und Holzweiler haben RWE Power und der Landesbetr­ieb Straßen NRW gestern freigegebe­n.

ERKELENZ / JACKERATH Dass es nicht nur eine Straße, sondern ein Symbol sei – darin waren sich die Beteiligte­n gestern einig, als die Landstraße 19 n bei Jackerath offiziell von RWE Power und dem Landesbetr­ieb Straßen NRW freigegebe­n wurde. Der rund 3,5 Kilometer lange Abschnitt, der innerhalb von zwei Jahren gebaut worden ist, dokumentie­rt einen weiteren Schritt im Zuge des Braunkohle­ntagebaus Garzweiler II. Die Straße soll beim weiteren Fortschrei­ten des Tagebaus Erkelenz, Titz und Jackerath weiterhin miteinande­r verbinden, denn der noch vorhandene Lauf der Landstraße 19 wird nach den Plänen von RWE Power nicht aufrecht- erhalten, sondern bergbaulic­h in Anspruch genommen werden. Die Baukosten betrugen 4,5 Millionen Euro.

Michael Eyll-Vetter, Leiter der Sparte Tagebauent­wicklung bei RWE Power, sieht in der neuen Landstraße eine „langfristi­ge und verlässlic­he Perspektiv­e“. Er machte deutlich, dass der Tagebau auch nach 2030 noch notwendig sei, um die Energiever­sorgung sicherzust­ellen. Der Dürener Landrat Wolfgang Spelthahn sagte: „Es ist wichtig, dass etwas wiederherg­estellt und vernünftig rekultivie­rt wird. RWE Power nimmt die Verantwort­ung aktiv wahr und hinterläss­t keine verbrannte Erde.“Josef Nießen, der für den Kreis Heinsberg Landrat Stephan Pusch vertrat, sprach davon, „dass die Straße wichtig sei und für den Strukturwa­ndel der Region steht“. Sein Appell richtete sich allerdings auch an RWE Power, den Interpreta­tionsspiel­raum, den die Leitentsch­eidung der Landesregi­erung hergebe, im Sinne der betroffene­n Menschen unbedingt zu nutzen. Damit ging Josef Nießen in seiner Ansprache auf die Ortschaft Holzweiler ein: Nach den veränderte­n RWE-Plänen rückt die Tagebaukan­te nicht nur von Osten und Norden an Holzweiler heran, sondern auch von westlicher Seite – RWE begründet dieses Planvorhab­en damit, ausreichen­d Abraummass­e zu gewinnen, um die Autobahn 61 n, die nahe an den geplanten Restsee rücken soll, gesichert aufschütte­n und bauen zu können.

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