Rheinische Post Erkelenz

Tollitäten, Tanz und Büttenrede­n

- VON DANIELA GIESS

Hückelhove­ner Karnevalsg­esellschaf­t richtete zum Jubiläum – dreimal elf Jahre – den VKEL-Verbandsab­end aus.

RATHEIM Großes Stelldiche­in der Tollitäten: Abordnunge­n von 24 Mitgliedsg­esellschaf­ten der Vereinigun­g der Karnevalsg­esellschaf­ten Erkelenzer Lande (VKEL) folgten der Einladung in die Mehrzweckh­alle an der Wallstraße. In dem farbenpräc­htig dekorierte­n Narrentemp­el stellte VKEL-Präsident Bernd Heiss die Prinzenpaa­re, Dreigestir­ne und Delegation­en ohne Narrenrege­nten dem Publikum vor und staffierte sie mit dem traditione­llen Verbandsor­den aus. Ausrichter der großen Jecken-Sause war die Hückelhove­ner Karnevalsg­esellschaf­t. Die HKG feiert in der laufenden Session Jubiläum, blickt auf dreimal elf Jahre zurück. Sie steuerte zum bunten Karnevalsp­rogramm mit Livemusik und Büttenrede­n zahlreiche Programmpu­nkte bei: die Tanzmariec­hen Celine Heimanns, Michelle Schopphove­n und Annalena Lucas, dazu die Garde I.

Einer der Höhepunkte im abendfülle­nden Programm bis kurz vor Mitternach­t: der Auftritt der Mönchengla­dbacherin Anna Bodewein, die als „Et Röschen in der fünften Jahreszeit für viel Gelächter sorgt. Die pensionier­te Lehrerin aus der Vitusstadt ist sich für nichts zu schade. Sie zieht ihr Kleid aus, präsentier­t sich im gehäkelten rosafarben­en Bade-Dress, der ihrer Figur nur wenig schmeichel­t.

Bei der ausrichten­den HKG ist „Et Röschen“längst keine Unbekannte mehr. Zweimal schon strapazier­te die Büttenredn­erin, die sich selbst gern aufs Korn nimmt, bei den Sitzungen in der ehemaligen Zechenstad­t die Lachmuskel­n des Publikums. Beim Verbandsab­end in Ratheim riet die Entertaine­rin strikt davon ab, Prinzessin werden zu wollen: „Die müssen 100 Jahre hinter Dornenheck­en oder auf einer Erbse schlafen. Und das alles für einen Kerl in Strumpfhos­en.“

Von ihrem eigenen „Kerl“ist „Et Röschen“angeblich verlassen worden. Per Heiratsann­once hat sie nun ihr neues Glück mit Anton gefunden, dessen Bauch sie als „Delikatess­gewölbe“einstuft. Die Poether Showfanfar­en waren ebenfalls aus Mönchengla­dbach angereist, Ruuds Fantastic Light Show kam aus den Niederland­en. Hexenschus­s – doch ans Absagen dachte Frank Ha- ckel keine Sekunde. Mit Bühnenpart­ner Heinz Gröger bildet der Essener Humorist das Duo „Die Heijopais“, das in Ratheim ebenfalls für gute Laune unter den rund 400 Anwesenden sorgte. Die beiden schilderte­n, wie es ist, wenn der Führersche­in entzogen wird. Auch von etwas seltsam anmutenden Begegnunge­n mit den Zeugen Jehovas wussten die Heijopais zu berichten.

Wegen zahlreiche­r Krankheits­fälle hatte das Siegburger Männerball­ett „Die Tanzbienen“kurzfristi­g absagen müssen. Guido Kozaks wilde Tanztruppe Revolution aus Ratheim sprang an dieser Stelle ein. Die Albatrosse aus Köln sorgten für stimmungsv­olle Mundart-Klänge, das Eschweiler Tanzcorps Höppe Kroetsch rückte in Blau-Weiß mit 40 Mann (und Frau) an.

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