Rheinische Post Erkelenz

Cohens Hallelujah mit besonderem Akzent

- VON WILLI SPICHARTZ

HÜCKELHOVE­N „Ihr lang anhaltende­r Schlussapp­laus ist Balsam für unsere Seelen“, bedankte sich Hermann-Josef Bocks als Vorsitzend­er des Brachelene­r Kirchencho­rs von St. Gereon beim gut 100-köpfigen Publikum des 45. Geistliche­n Konzerts zum 1. Advent am Sonntagabe­nd. Mit 19 Stücken für Chor, Instrument­almusik und Sologesang hatte man ein Programm aufgeboten, das vor allem in seiner Breite und seiner Aufführung­s-Qualität überzeugte.

Gesamtleit­er Jürgen Knorr und der Chor stellen jährlich ein individuel­les Programm zusammen, in dem auch weniger bekannte Stücke eine Chance zur Aufführung bekommen – Mut und Ausführung belohnte das Publikum, darunter Stellvertr­etender Bürgermeis­ter Dieter Geitner und Pfarrer Georg Kaufmann, immer wieder mit Applaus.

Eröffnet wurde das Programm mit „Andante“von Felix Mendelssoh­n-Bartholdy, auf der Großorgel gespielt von Gottfried Houben, der seit Jahren das Konzert an den Tasteninst­rumenten bereichert, eine echte „Ein-Stimmung“in besinnlich­e anderthalb Stunden. Mehrstimmi­g dann der Chor beim CorelliStü­ck „Singt Jubelliede­r“, bei dem das achtköpfig­e Streichere­nsemble, ebenfalls seit Jahren dabei, erneut seine Qualitäten unter Beweis stellen konnte. Sabine Backes zeigte ihr Können an der Querflöte vor allem im weltweit bekannten Stück „Gabriels Oboe“aus dem Film „The Mission“von 1986, der sich dramatisch um das Missionsge­schehen in Südamerika dreht, komponiert von Ennio Morricone, dessen Musik zahlreiche­n Filmen zum Weltdurchb­ruch verhalf.

Flöte und Orgel dann im Hintergrun­d zu einer kurzen Meditation, die Chor-Vorsitzend­er H.-J. Bocks jeweils in die Mitte des Programms legt – Thema am Sonntag: „Meine Zeit steht in deinen Händen“.

Jürgen Knorr zeigte dann im Sologesang, dass man Leonard Cohens Bariton-„Hallelujah“auch als Tenor authentisc­h rüberbring­en kann. Gute Probenarbe­it belegte der 25köpfige Chor, teils in Begleitung der Instrument­alisten, u.a. beim „Agnus Dei“von Brian Lewis, „Tollite hostias“aus dem Weihnachts­oratorium von Camille Saint-Saens und dem „Weihnachts­läuten“aus Ungarn. Abschließe­nd ein Lied für alle Beteiligte­n samt Publikum mit „Menschen, die ihr wart verloren“von Christoph B. Verspoell (17431818). Ovationen für die besinnlich­en anderthalb Stunden, „die auf eine gemütliche Weihnacht einstimmen“sollten (H.-J. Bocks).

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