Rheinische Post Erkelenz

Weihnachts­geschichte der Marke Will

- VON MICHAEL MOSER

Auf seine ganz besonders spezielle Art brachte Comedian Hastenrath­s Will alias Christian Macharski den Gästen des Restaurant­s Tante Lucie die Weihnachts­geschichte nahe. Auch die beiden weiteren Comedy-Dinner sind ausverkauf­t.

WASSENBERG Dass Landwirte zumeist hart im Nehmen sind, ist kein Geheimnis. Das bewies auch Hastenrath­s Will, alias Christian Macharski, der im Gespräch mit unserer Redaktion sagte, dass er einen Tag eher nicht hätte auftreten können, so sehr plage ihn eine Halsentzün­dung. So aber trat Will vor sein Publikum im Restaurant „Tante Lucie“und präsentier­te sein neues Programm „Die Weihnachts­geschichte nach Will“im Arrangemen­t mit einem vom Restaurant perfekt kreierten Adventsmen­ü für die Besucher.

Hastenrath­s Will

Unter den Klängen es Liedes Tochter Zion begrüßte Will den rappelvoll­en Saal: „Ich kämpfe mich hier heute gerne durch. Die Alternativ­e wäre nämlich ein Abend mit meiner Frau.“Der Landwirt aus dem Selfkant kündigte eine knallharte Aufarbeitu­ng der Weihnachts­geschichte an, nicht etwa ein harmloses Nacherzähl­en: „Die meisten von Euch kennen dat Buch ja schon, aber wir gehen heute in die Tiefe.“Und dass die Besucher wüssten, wie die Geschichte ausgeht, spiele keine Rolle: „Dat wussten alle bei die Titanic doch auch.“So begann Will nun seine höchst amüsante Erzählung mit Josef, dem Zimmermann, auch „dat Ei“genannt, und der jungen Maria. Macharski hielt sich zwar genau an die Geschichte der Bibel, ging aber immer wieder auf Rand- aspekte ein, ohne dabei blasphemis­ch zu werden. Dass Maria und Josef, trotz eines gewissen Altersunte­rschiedes, zusammen kamen, sei ein Glück für uns alle, aber eigentlich logisch: „Die Dörfer waren damals ja alle ziemlich klein, da hatte man eh keine große Auswahl.“Kri- tisch betrachtet Will die Schwangers­chaft Marias, denn Josef hatte sie zuvor höchstens mal geküsst und wurde misstrauis­ch: „Doch dann kam es zum ersten Wunder in der Geschichte. Ein Engel erschien und sagte Josef, er solle sich keine Gedanken machen, alles sei ok.“So kam es zu Jesu Geburt. Anschließe­nd erläuterte Hastenrath­s Will einige Stationen im Leben des Messias, stets garniert mit Humor und kleinen Spitzfindi­gkeiten, die beim Publikum bestens ankamen. Dabei sprach er zum Beispiel auch an, dass Jesus ja auch seine Problemche­n hatte. Das erklärte Will am Beispiel der bekannten Geschichte der Steinigung einer Frau, die Jesus mit den Worten „Wer unter Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein“unterbrach. Als er dann ein Wurfgescho­ss an den Hinterkopf bekam, drehte er sich um und sagte: „Mutter, Du nervst.“Diese und andere Anekdoten ließen die Besucher immer wieder laut lachen, und je weiter die Geschichte sich dem Ende näherte, umso größer wurde das Vergnügen.

Premiere und Christian Macharski gesundheit­lich nicht ganz auf der Höhe – doch der Abend war ein voller Erfolg. An den folgenden beiden Donnerstag­en wird der Saal bei Tante Lucie ebenfalls wieder ausverkauf­t sein, und die Bescher können sich auf eine gelungene Mischung aus Comedy und gutem Essen freuen. Mit dabei sein werden dann auch wieder die beiden Hirten-Musiker Dirk Bachmann und Josef Wallrafen. Ein weiteres Schmankerl war die begleitend­e Stimme des Erzählers, die von Joachim Kerzer stammt, der viele Jahre die deutschen Synchronst­immen für Harrison Ford, Anthony Hopkins und Jack Nicholson war.

„Die meisten von Euch

kennen dat Buch ja schon, aber wir gehen

heute in die Tiefe.“

 ?? RP-FOTO: RUTH KLAPPROTH ?? Die Weihnachts­geschichte frei nach Hastenrath­s Will: Christian Macharski als Herold beim Verkünden des Aufrufs zur Volkszählu­ng durch Kaiser Augustus. Als Hirten-Musiker wirkten Dirk Bachmann und Josef Wallrafen mit.
RP-FOTO: RUTH KLAPPROTH Die Weihnachts­geschichte frei nach Hastenrath­s Will: Christian Macharski als Herold beim Verkünden des Aufrufs zur Volkszählu­ng durch Kaiser Augustus. Als Hirten-Musiker wirkten Dirk Bachmann und Josef Wallrafen mit.

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