Rheinische Post Erkelenz

Borussia scheitert an sich selbst

- VON WILTRUD WOLTERS

Der Oberligist macht sich mit drei Aktionen eine Führung kaputt und verliert 29:30. Das war es wohl im Titelkampf.

HANDBALL-OBERLIGA Borussia Mönchengla­dbach hat im Kampf um die Meistersch­aft schon nach zehn Spieltagen fast alle Chancen eingebüßt. Gegen den TV Angermund kassierten die Handballer mit 29:30 (13:12) eine überaus ärgerliche Niederlage. Für die Borussen war es die erste Heimnieder­lage, in Summe aber das vierte verlorene Spiel. Damit ist der Rückstand auf Spitzenrei­ter MTV Rheinwacht Dinslaken, der sich nach wie vor keine Blöße gibt, auf sieben Punkte angewachse­n. „Wir haben jetzt nichts mehr zu verlieren“, sagte Trainer Tobias Elis.

Die Niederlage handelten sich die Borussen in den letzten Minuten ein. Nach dem 27:25 musste Vincent Rose für zwei Minuten auf die Bank. Tobias Eickmanns scheiterte im Gegenstoß. Kurze Zeit später schickte Daniel Panitz Milan Müller nach einem Ballgewinn einen Sekundenbr­uchteil zu spät auf die Reise, so dass die Gäste das Spielgerät abfingen. In der Summe führten diese drei Aktionen dazu, dass die Angermunde­r in der 59. Minute zum 29:29 ausglichen. 31 Sekunden vor dem Ende brachte Martin Gensch Angermund 30:29 in Führung. Die Borussen wollten mit dem siebten Feldspiele­r den Ausgleich erzwingen, konnten sich aber keinen klaren Abschluss mehr erspielen. „Die Angermunde­r waren clever und haben das sehr routiniert gespielt, aber es lag an uns“, sagte Elis frustriert.

Er trauerte den Möglichkei­ten der ersten Hälfte nach dem 12:7 hinterher. Das Pech bei zwei Pfostentre­ffern und zwei Fehlwürfen brachte die Gäste wieder zurück. „Nach dem 12:8 hatten wir einen Bruch im Spiel. Wir haben zu viel Druck seitwärts gemacht und sind nicht mehr in die Nahtstelle­n gekommen“, erklärte Elis. In der zweiten Hälfte lie- ferten sich beide Teams einen Kampf auf Augenhöhe mit etlichen Führungswe­chseln. Dabei offenbarte­n die Borussen immer wieder offensiv wie defensiv Abstimmung­sschwierig­keiten, was letztlich auch daran lag, dass in Moritz Krumschmid­t (Knochenhau­tentzündun­g) und Andreas Heitzer (Kniebeschw­erden) wichtige Spieler fehlten. „Die Niederlage ist ärgerlich, aber ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Sie haben alles reingeworf­en“, sagte Elis. Borussia: Nietsch, Savonis, Plath – Panitz (7/1), Eickmanns (6), Berner (4), Müller (4), Rose (3), Ranftler (2), Prinz (2), Baup (1), Bautz, Feld.

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FOTO: THEO TITZ Angermunds Martin Gensch (links) erzielte den Siegtreffe­r, hier bekämpft er Borussias Antoine Baup, während Florian Hasselbach sich Vincent Rose (am Ball) vornimmt.

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