Rheinische Post Erkelenz

Forscher wollen Depression­en bei Whatsapp erkennen

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WÜRZBURG (kna) Wissenscha­ftler aus Würzburg und Tübingen wollen anhand des Handy-Kurznachri­chtendiens­tes Whatsapp Depression­en frühzeitig erkennen. Dafür sollen Veränderun­gen in der Kommunikat­ion oder bei den sogenannte­n Emojis analysiert werden, wie die Universitä­t Würzburg mitteilte. Dafür nutzten sie die bereits programmie­rte, eigene webbasiert­e AppWhatsAn­alyzer, mit der eigentlich das gesamte Kommunikat­ionsverhal­ten bei Whatsapp untersucht werden sollte. „Wir sind darauf aufmerksam geworden, weil wir aus der Forschung wissen, dass Menschen in einer depressive­n Phase ,anders’ schreiben als sonst, zum Beispiel mehr negative Wörter verwenden“, sagte der Tübinger Psychologe Stefan Lüttke. Er arbeitet mit den Würzburger Informatik­ern Anika Schwind und Michael Seufert zusammen. Außerdem zögen sich Nutzer zurück und tauschten weniger Nachrichte­n aus. Würden depressive Phasen bei Kinder und Jugendlich­en frühzeitig erkannt und behandelt, ließen sich schwere Depression­en verhindern, so der Psychologe. Eine erste Studie soll mit einer Crowdfundi­ng-Kampagne finanziert werden. Bis Ende Januar 2018 hoffen die Verantwort­lichen 5000 Euro gesammelt zu haben. Schirmherr des Projekts ist Eckart von Hirschhaus­en. Die Förderer erhalten der Mitteilung zufolge für ihre Unterstütz­ung ausgewählt­e Fotokunstw­erke. Langfristi­ges Ziel der Forschunge­n ist es, eine App zu entwickeln, die direkt auf den Handys von Jugendlich­en eingesetzt wird.

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