Ovtcharov wird Nr. 1 der Welt – Boll will China herausfordern
ASTANA (dpa) In einer Stunde Spielzeit erfüllte sich der Traum eines Sportlerlebens. Dimitrij Ovtcharov schlug den Japaner Koki Niwa 4:3, fiel seinem Bundestrainer Jörg Roßkopf in den Arm – und wird von Januar an die neue Nummer eins der Tischtennis-Weltrangliste sein. Der World-Cup-Sieger aus Düsseldorf ist nach Timo Boll erst der zweite deutsche Spieler überhaupt, der die Tischtennis-Weltmacht China auf diese Weise düpiert.
„Ich bin ungemein stolz, im Januar die Nummer eins zu sein. Für mich fühlt sich das an wie ein Welttitel. Ich habe 20 Jahre darauf hingearbeitet“, sagte Ovtcharov. Einer der ersten Gratulanten war Timo Boll, da beide eine sportliche Rivalität und auch eine enge Freundschaft verbindet. „Ich freue mich besonders für Dima, aber auch für den deutschen Tischtennis-Sport und das gesamte Tischtennis“, sagte die frühere Nummer eins. „Jahrelang wurde es von China dominiert. Jetzt ist wieder Leben in unserem Sport!“Boll war zuvor vom Weltverband zum „Tischtennis-Spieler des Jahres“gekürt worden. Der 36-Jährige setzte sich in einer Internet-Umfrage gegen Ovtcharov und Weltmeister Ma Long aus China durch. Ovtcharov spielt „das beste Jahr meiner Karriere“. Sechs internationale Turniere hat er 2017 schon gewonnen. Deshalb reichte ihm bei den mit einer Million Dollar dotierten World Tour Grand Finals in Kasachstan auch schon besagter 4:3-Auftaktsieg, um Ma Long von der Spitze der Weltrangliste zu verdrängen.
Im Mai findet in Schweden die nächste Team-WM statt. Und den jahrelang unschlagbaren Chinesen steht dann ein deutsches Team gegenüber, das so stark scheint wie nie.
„Ich bin ungemein stolz, ich habe 20 Jahre
darauf hingearbeitet“
Dimitrij Ovtcharov
Weltranglistenerster