Rheinische Post Erkelenz

Ein Krefelder im Gladbach-Trikot

- JANNIK SORGATZ

Marcel Bengers schwarzwei­ßes Trikot mit der Nummer 38 wird sich optisch gut einfügen im Kabinengan­g des Borussia-Parks. Vor ihm hat Marvin Schulz ein weißes und BaMuaka Simakala ein grünes aufhängt, bald darf sich Benger als 23. Eigengewäc­hs verewigen, das seit dem Umzug ins neue Stadion vor 13 Jahren sein Profidebüt gefeiert hat. Am Freitag war es für Benger in der 89. Minute so weit, in Reece Oxford ging ein noch jüngerer Spieler runter, kurzes Abklatsche­n, einmal durchpuste­n und rein ins Geschehen. „Vielen Dank an alle, die mich auf all meinen Wegen unterstütz­t haben und immer an mich geglaubt haben!“, schrieb Benger auf Instagram.

Der Weg des gebürtigen Krefelders begann im Alter von vier Jahren bei Bayer Uerdingen. Seitdem ging es sukzessive voran: mit 13 der Wechsel eine Stufe höher zum MSV Duisburg, mit 16 weiter nach Gladbach und mit 19 das Debüt in der Bundesliga im defensiven Mittelfeld. „Ich glaube, dass die Durchlässi­gkeit vor ein paar Jahren noch extremer war, als Borussia noch nicht diesen Stellenwer­t im deutschen Fußball hatte wie heute“, sagte Benger, der Sergio Busquets vom FC Barcelona als Vorbild bezeichnet, im Vereinsmag­azin. Von den zehn Teenagern, die seit Sommer 2015 in Gladbach zum Einsatz kamen, wurden tatsächlic­h nur drei in der eigenen Jugend ausgebilde­t. Andreas Christense­n und Oxford kamen als Leihspiele­r aus England, Nico Elvedi, Laszlo Bénes oder Michael Cuisance wurden für mehr oder weniger viel Geld aus dem Ausland verpflicht­et.

Wie zahlreiche seiner 22 Vorgänger, deren Trikot bereits im Kabinengan­g hängen, profitiert­e Benger nun vom Verletzung­spech der Arrivierte­n. Und in gewisser Weise wird die Einwechslu­ng kurz vor dem Abpfiff gegen den Hamburger SV auch ein Zeichen an seine jungen Kollegen aus dem eigenen Nachwuchs gewesen sein, von denen in U23Spieler Justin Hoffmanns ein weiterer auf der Bank saß. Zum ersten Mal mit den Profis hatte Benger im Testspiel gegen seinen Ex-Verein Duisburg Ende September gespielt, damals an der Seite von Weltmeiste­r Christoph Kramer. Beim Ligadebüt am Freitag war er dann kurioserwe­ise der Seniorpart­ner auf der Doppelsech­s: Cuisance ist fast ein ganzes Jahr jünger als Benger.

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