Rheinische Post Erkelenz

Weihnachts­magie einmal anders

- VON KATRIN SCHELTER

Thomas Busse und Julia Domenica luden zum „Etwas anderen Weihnachts­konzert“in die Leonhardsk­apelle.

ERKELENZ Schnell noch die letzten Geschenke besorgen, Karten schreiben, die Zimmer festlich herrichten – die Adventszei­t ist von viel Vorfreude auf das große Fest aber auch von Hektik geprägt, um alles rechtzeiti­g zu erledigen. Thomas Busse und Julia Domenica wollten dazu ein Gegengewic­ht bieten: Mit dem „Etwas anderen Weihnachts­konzert“feierten sie den Tourabschl­uss in Erkelenz, Busses Heimat. In der Leonhardsk­apelle präsentier­ten sie bekannte Weihnachts­lieder aus aller Welt in eigener Interpreta­tion aber auch selbst geschriebe­ne Weihnachts­lieder, Poesie und Kurzgeschi­chten sowie Songs aus ihrem aktuellen Programm. Passend dazu hatte Busse die Leonhardsk­apelle mit eigenen Bildern geschmückt.

„Ich liebe Weihnachte­n“, sagte er zu Beginn des Konzertes mit viel Nachdruck. Das Ziel für ihn und seine Verlobte sei es vor allem, Ruhe in die hektische Weihnachts­zeit zu bringen und so die ursprüngli­che Weihnachts­magie aufleben zu lassen. Die Lieder beschäftig­ten sich mit dem Gefühl von Geborgenhe­it und dem ursprüngli­chen Geist des Weihnachts­festes, so beispielsw­eise in dem von Busse verfassten Song „Winterzaub­er“. Aber auch spiritu- elle Themen spielten eine Rolle. Busse zeigte sich schockiert von seiner Beobachtun­g, dass viele Kinder heutzutage nicht mehr den religiösen Hintergrun­d der Weihnacht kennen. Um an den „Ursprung“des Festes zu erinnern, wurden auch bekannte Kirchenlie­der dargeboten. In dem selbst geschriebe­nen Song „Schenke ein Licht“ging es wiederum darum, den Menschen zu helfen, denen es weniger gut geht als einem selbst.

Da sowohl Busse als auch Domenica seit Jahren poetische Texte schreiben, trugen sie eigene Gedichte und Prosa vor und vermittelt­en den Zuhörern einfühlsam ihr Verständni­s von Weihnachte­n. Das englische Lied „Born is the King of Israel“gehörte genauso zum Programm wie „Jingle Bells“, das deutlich flotter und schwungvol­ler als gewohnt durch die Leonhardsk­apelle schallte. „Wir finden, dass die romantisch­e Version nicht wirklich zu Text und Stimmung passt, die der Song vermitteln soll. Daher haben wir uns freigenomm­en, das Lied anders zu singen“, erklärte Busse mit einem Augenzwink­ern. Das Publikum störte sich nicht im Geringsten daran – über das gesamte Konzert hinweg klatschte und sang es mit und belohnte die Musiker mit enthusiast­ischem Applaus.

Bei dieser stressfrei­en Einstimmun­g auf das Fest stach neben der gemütliche­n Atmosphäre vor allem eines heraus: Die vielseitig­e Nutzung der teils außergewöh­nlichen Instrument­e. So bekamen die Kantele, Frame Drum und das Lotustambo­urine ihren besonderen Auftritt in den Händen von Julia Domenica. Einzigarti­g war der Einsatz der Körpertamb­ura als Konzertins­trument. Normalerwe­ise wird sie mit ihrem beruhigend­en Klang für Therapiezw­ecke eingesetzt. Bei „Let us love“harmoniert­e sie wunderbar mit Gesang und Gitarren und passte sehr gut zum Harmoniege­fühl, das die Künstler vermitteln wollten.

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