Rheinische Post Erkelenz

Volkssport für Asthmakran­ke

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Bei die ganzen Jahresrück­blicke, die jetzt ab nächste Woche anstehen, wäre fast die Tour de France auf Platz Eins der wichtigste­n Ereignisse in unsere Region gelandet. Was war das eine spitzen Party, wie das Fahrerfeld am 2. Juli 2017 über die Bismarckst­raße gerast ist?! Gut, von die Fahrer hat man nix mitbekomme­n, aber das Beste war sowieso die Werbekaraw­ane, die vorneweg fuhr und tolle Geschenkar­tikel in die Menge geworfen hat. Meine Frau war überglückl­ich, wie die ein nagelneuer Verbandska­sten am Kopf geworfen bekam – vor allem, weil die den direkt gebrauchen konnte. Aber leider fällt plötzlich ein dunkler Schatten auf dieses Mega-Event, auf das wir uns jahrelang gefreut haben. Christophe­r Froome, der die Tour de France mit eine Superleist­ung gewonnen hatte, war gedopt! Und das, obwohl der Radsport schon seit Jahre völlig dopingfrei ist. Bleibt zu hoffen, dass sich alles als Irrtum rausstellt, schließlic­h hatte der nur zweieinhal­b Liter von ein Asthmamitt­el getrunken und was willst du machen, wenn du Asthma hast?! Das Besondere an diese Krankheit ist ja, dass über 80% aller Radprofis dadran leiden und deshalb auf die verbotenen Medikament­e angewiesen sind. Und warum sollte man Menschen, die an schwere Atemwegser­krankungen leiden, der Weg in der Hochleistu­ngssport verwehren? Das wär ja Diskremeni­erung. Die Verantwort­lichen stehen jetzt vor ein Problem. Die nehmen der Sieger wahrschein­lich das gelbe Trikot wieder weg, können das aber nicht einfach an einen von die Nächstplat­zierten weitergebe­n, weil die in die Rangliste bis jetzt noch keinen gefunden haben, der nicht gedopt war. Und dem Typ auf dem letzten Platz können die das gelbe Trikot auch nicht überziehen, weil dem das nicht passt. Der hat viel zu dicke Arme vom ganzen Anabolika. Das wiederum musste der nehmen wegen seine vereiterte­n Nebenhöhle­n.

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