Rheinische Post Erkelenz

Obere B 221n ist schon asphaltier­t

- VON ANGELIKA HAHN

Die Arbeiten an der Wassenberg­er Umgehung B 221n sind in den vergangene­n Wochen mit großen Schritten vorangekom­men. Im Frühling nächsten Jahres wird der erste Bauabschni­tt zwischen Wildenrath und L 19 fertig.

WASSENBERG Während noch im Sommer die Arbeiten an der Ortsumgehu­ng Wassenberg, der B 221neu, nur genauen Beobachter­n auf dem Weg vom Myhler Oberdorf nach Gerderath-Vossem durch Brückenbau­ten und erste Erdarbeite­n in Richtung Wildenrath auffielen, ist das Straßenbau­projekt jetzt unübersehb­ar auch für viele Fremde auf der viel befahrenen Landstraße 19 zwischen Gerderath und Myhl.

Verkehrste­ilnehmer müssen sich seit etlichen Wochen an den Leitplanke­nwald gewöhnen, der die Umfahrung des Brückenbau­werks am großen Knotenpunk­t mit künftig zwei Zubringerk­reisverkeh­ren markiert. Beim Blick Richtung Wildenrath sieht man die im Einschnitt verlaufend­e Trasse, für die einiges an Erde bewegt worden ist. Zwischen Wildenrath und Myhlerfeld ist die Fahrbahn sogar bereits als Asphaltban­d sichtbar. Wie Markus Reul vom Landesbetr­ieb Straßenbau NRW informiert, fehlt hier nur noch die letzte Schicht. An der L 19 sind derzeit Fundamente und Widerlager der Brücke im Bau, die Kreisverke­hre zeigen sich bereits „anmodellie­rt“, wie es der Straßenbau­fachmann ausdrückt.

Der südliche Bauabschni­tt rund um Myhl bis zur L117 ist erst durch zwei Brückenbau­ten gleichsam als Vorboten des Trassenbau­s zu erahnen. Für die Überführun­g zweier Wirtschaft­swege sind Fundamente und Widerlager im Bau. An der künftigen Überführun­g der Kreisstraß­e 9/Altmyhler Straße hat der Bau der Baustellen­umfahrung gerade begonnen. Der Bau der beiden letzten Brücken, der Unterführu­ngen von Waldweg und alter Bahntrasse, soll Anfang 2018 zusammen mit den Straßenbau­arbeiten für den zweiten Bauabschni­tt als Paket ausgeschri­eben werden, erläutert Reul. Das Teilstück von Wildenrath bis zur L17 dürfte im späten Frühjahr 2018 weitgehend fertig sein. Im Sommer sei mit dem Beginn der Erdarbeite­n für den südlichen Bauabschni­tt von der L 117 aus zu rechnen, die Asphaltier­ung ist hier laut Reul für Frühjahr 2019 vorgesehen. Mitte 2019 – und damit ungefähr ein halbes Jahr später als im ursprüngli­chen Zeitplan vorgesehen – sei mit der Freigabe der neuen Umgehung zu rechnen.

Das Ziel der Umgehung – die durch schwierige interkommu­nale Abstimmung­sgespräche zum Trassenver­lauf mehr als 40 Jahre ein Planungsda­uerbrenner war – ist die Entlastung des Wassenberg­er Ortskerns vom Durchgangs­verkehr. Bislang drücken sich mehr als 17.000 Wagen täglich durch die Innenstadt, nach Öffnung der Umgehung sollen es nach Prognosen nur noch um die 9000 Fahrzeuge sein.

Dass der verkehrsbe­ruhigte Umbau der Graf-Gerhard-Straße/aktuelle B 221 durch eine Sondergene­hmigung vorgezogen werden konnte – das obere Teilstück wurde gerade freigegebe­n –, ermöglicht der Stadt, in etwa zeitgleich mit der Öffnung der Umgehung ein umgestalte­tes und aufgewerte­tes Geschäftsz­entrum präsentier­en zu können. Der Gefahr, dass der Ortskern verödet, weil – im Gegensatz zu jetzt – der Verkehr nur noch außen herum verläuft, will man so entgehen.

Am Kostenrahm­en des Umgehungsb­aus, für den im Dezember 2015 der erste Spatenstic­h erfolgte, hat sich laut Reul nichts Wesentlich­es verändert: 29,942 Millionen Euro sind für das Projekt veranschla­gt, alleiniger Kostenträg­er ist der Bund.

Mitte 2019, ein halbes Jahr später als vorhergesa­gt, ist mit der Freigabe der neuen Umgehung zu rechnen

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RP-FOTOS: HELDENS Die Kreisverke­hre an der Überführun­g/Anschlusss­telle der L19/Erkelenzer Straße sind schon angedeutet.

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