Rheinische Post Erkelenz

20 Nein-Stimmen

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Rainer Rogowsky (SPD) hielt dem Erkelenzer Haushaltse­ntwurf für 2018 vor, dass darüber keinerlei Ideen und Konzepte für die Zukunft der Stadt finanziert würden. Dabei schaffe „dieser grundsolid­e Haushalt Spielräume, endlich die Zukunft unserer Stadt konkret und gestaltend anzugehen“. Erkelenz brauche „nicht nur Dorfentwic­klungsproz­esse in einzelnen Stadtgebie­ten oder Stadtentwi­cklung für die Kernstadt, sondern einen gesamtstäd­tischen Entwicklun­gsprozess. Unsere Stadtentwi­cklung und unser Marketing kränkeln.“Sie SPD bemängelte, dass „es kein wirksames Konzept gibt, wie man den Herausford­erungen des zunehmende­n Internetha­ndels begegnen will, um ein Veröden der Innenstadt zu verhindern“. Es fehle ein gesamtstäd­tisches Leitbild, an dem sich künftige Politik ausrichten könne. Rogowsky mahnte zudem eine „zukunftsor­ientierte Verkehrspl­anung an“. Derzeit werde in dem Bereich „gewurschte­lt“. Zu sprechen ist aus SPD-Sicht ferner über den Bildungsst­andort: „Wir geben weder den Gedanken einer aktuellen Schulentwi­cklungspla­nung, noch den uns von vielen Eltern immer wieder vorgetrage­nen Wunsch nach einer Gesamtschu­le auf. Liebe Ratskolleg­en, lassen Sie endlich eine Elternbefr­agung zu.“Hans Josef Dederichs (Grüne) stellte am Haushalt 2018 fest, dass „es vordergrün­dig kaum etwas zu kritisiere­n gibt“. Der erfreulich­e Kassenstan­d der Stadt Erkelenz beruht nach Meinung der Grünen allerdings „fast ausschließ­lich auf den stetig steigenden Steuereinn­ahmen in Deutschlan­d. Das ist kein Ergebnis unserer Kommunalpo­litik.“Dederichs forderte deshalb mehr politische­s Handeln vor Ort und nannte als Themen, die zu bearbeiten seien, die Gestaltung der Innenstadt, „das klein- teilige Verkehrsko­nzept, das die Kölner Straße in ein unübersich­tliches Provisoriu­m verwandelt“hat, die Verknappun­g des Naturraume­s zugunsten von Bau- und Gewerbegeb­ieten. Er sprach Probleme der Umsiedler an, dass am neuen Standort zwischen Borschemic­h und Rath-Anhoven viele Grundstück­e unter dem Straßenniv­eau lägen. Darüber müsse mit den Betroffene­n gesprochen werden, die „im Braunkohle­plan festgeschr­iebene Möglichkei­t einer breiten Informatio­n und Diskussion wird ihnen aber verweigert“. Hier müsse der Stadtrat handeln und Fehler korrigiere­n sowie Belastunge­n ausgleiche­n. Die Ablehnung des Haushalts für 2018 bedeutete für die Grünen aber nicht, sich einer Zusammenar­beit mit den Befürworte­rn zu verschließ­en: „Wir reichen Ihnen für die gemeinsame Planung von Verbesseru­ngen die grüne Hand.“Karl-Heinz Frings (Bürgerpart­ei) übte große Kritik an der Erhöhung der Friedhofsg­ebühren, „die wir nicht für gerechtfer­tigt halten“. Seine Fraktion sehe in der dahinterst­ehenden Kalkulatio­n zudem „eine Milchmädch­enrechnung“. Ein anderes Thema, das zu kritisiere­n sei, sei die „Lebensqual­ität im Sinkflug“. Dazu gehöre, dass die Nachtbeleu­chtung teilweise weiterhin um 22.30 Uhr ausgeschal­tet werde, obwohl die Stadt auf effiziente Leuchtmitt­el umgestellt habe, und auch „tausende Pflasterst­eine und Gehwegplat­ten sind wackelig oder so verschoben, dass man Fußgänger gefährdet. Schlaglöch­er, in denen sich ein Igel verstecken könnte, zieren so manche Straße.“Nach einer Reihe weiterer Kritikpunk­te schloss Frings, dass Kämmerer Norbert Schmitz und seine Mitarbeite­r „eine gute Arbeit geleistet haben. Sie können ja auch nur verarbeite­n, was man ihnen vorgelegt hat“.

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