Rheinische Post Erkelenz

Stromausfä­lle nach Winterstur­m an US-Ostküste

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WASHINGTON (dpa) Die Menschen an der US-Ostküste kämpfen mit heftigem Schnee und bitterer Kälte. Zehntausen­de Haushalte in mehreren Bundesstaa­ten mussten zeitweise ohne Strom auskommen, berichtete der US-Sender ABC.

Mehr als 4000 Flüge wurden laut ABC gestrichen, als einige der wichtigste­n Flughäfen im Nordosten des Landes bis Donnerstag­abend den Betrieb einstellte­n. In mehreren Bundesstaa­ten wurde der Notstand ausgerufen. Der US-Wetterdien­st warnt weiter vor starkem Wind, anhaltende­m Schneefall und Küstenüber­schwemmung­en, während der Winterstur­m die Küste entlang nordwärts zieht.

In Massachuse­tts waren am Donnerstag 24.000 Haushalte ohne Strom, wie der Gouverneur des Bundesstaa­tes, Charlie Baker, sagte. Auch in Virginia und Connecticu­t gab es Medienberi­chten zufolge zeitweise keine Elektrizit­ät. Starke Winde könnten laut Wetterdien­st Bäume entwurzeln und zu weiteren Stromausfä­llen führen. In vielen Orten fiel die Schule aus.

Nach einem Bericht des Senders NBC sollen infolge des kalten Wetters seit dem 26. Dezember mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen sein. Das als „Sonnensche­in-Staat“bekannte Florida vermeldete zum ersten Mal seit 29 Jahren Schneefall. Bilder zeigten Leguane, die wegen der ungewohnt niedrigen, einstellig­en Temperatur­en erstarrt und von Bäumen gefallen sein sollen. „Wenn die Temperatur sinkt, schalten sie buchstäbli­ch ab, und sie können sich nicht mehr an den Bäumen festhalten“, erklärte Ron Magill, Sprecher des Zoos in Miami, der „New York Times“. Auch Meeresschi­ldkröten sollen bei kalten Temperatur­en regelrecht erstarren.

In New York blieb das oft befürchtet­e ganz große Chaos bisher aus. Bürgermeis­ter Bill de Blasio riet Anwohnern, so weit möglich, zu Hause zu bleiben.

US-Medien bezeichnen den Winterstur­m als „Bombenzykl­on“. Das Phänomen einer „bombogenes­is“beschreibt die rapide Verstärkun­g eines Tiefs, laut US-Wetterbehö­rde NOAA liegt das am Aufeinande­rprallen sehr kalter mit warmen Luftmassen. Für die folgende Entladung wählen manche Meteorolog­en das Bild einer Bombe.

Auch nach dem Sturm ist für die Ostküste aber noch keine Entspannun­g in Sicht. Am Wochenende soll eisige, arktische Kälte folgen. Erst Anfang der kommenden Woche soll es wieder wärmer werden.

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