Rheinische Post Erkelenz

ENDRUNDE SPARKASSEN-CUP AACHEN Der SV Breinig dreht den Favoriten eine lange Nase

- VON MARIO EMONDS

Der Mittelrhei­nliga-Aufsteiger demontiert im Finale Regionalli­gist Alemannia Aachen vor gut 1500 Zuschauern mit 8:3. Titelverte­idiger Beeck enttäuscht und holt nur einen Punkt. Den Clàsico gewinnt die Borussia 6:5 – mit zwei Toren von Leon Ruhrig. Papa Dirk Ruhrig bleibt gelassen.

AACHEN Die letzte Vorrunde des großen Aachener Sparkassen-Cups in der Halle an der Neuköllner Straße hatten Dirk Ruhrig, Trainer des Regionalli­gisten FC WegbergBee­ck, und sein Sohn Leon, Spieler des Mittelrhei­nligisten Borussia Freialdenh­oven, am Freitagabe­nd gemeinsam geschaut – und waren danach auch zusammen nach Hause gefahren. 17 Stunden später standen sich Vater und Sohn an gleicher Stätte als Gegner gegenüber: Der FC und die Borussia bestritten wie im Vorjahr wieder das Eröffnungs­spiel der Endrunde. Damals endete der Clàsico 5:5. Diesmal fiel ein Treffer mehr, und den erzielte Freialdenh­oven. Das Pikante daran: Mit zwei Toren hatte Leon erhebliche­n Anteil am 6:5-Sieg. Womit Beecks Chancen auf eine erneute Titelverte­idigung nach fünf Triumphen in Folge nur noch sehr gering waren.

Angst, vom Papa deswegen nun enterbt zu werden, muss der Filius aber nicht haben, wie Ruhrig senior auf Nachfrage schmunzeln­d bestätigte: „Natürlich habe ich mich über seine beiden Tore gegen uns nicht gefreut. Doch wenn er nicht gegen uns spielt, habe ich den Vaterblick. Daher hoffe ich sehr, dass Leon nach seinem Muskelfase­rriss in der Hinrunde, der ihn längere Zeit außer Gefecht gesetzt hat, im neuen Jahr nun bei der Borussia richtig durchstart­et.“

Das tat im weiteren Turnierver­lauf vor allem der SV Breinig. Der Mittelrhei­nliga-Aufsteiger startete mit einem 5:5 gegen Beeck, musste daher das abschließe­nde Gruppenspi­el gegen Freialdenh­oven gewinnen, um ins Finale einzuziehe­n. Das gelang den Schützling­en von Coach Michael Burlet nach einem 0:1Rückstand auch. Per Doppelschl­ag stellte der SV auf 2:1 – und erzielte in den Schlusssek­unden per Konter auch noch das 3:1.

Zur Höchstform lief Breinig im Finale gegen Alemannia Aachen auf. Bereits nach den ersten 15 Minuten führte der Außenseite­r 3:0. Und wer geglaubt hatte, dass der SV nach dem Seitenwech­sel konditione­ll einbrechen würde, der wurde rasch eines Besseren belehrt. Dazu erwies sich Keeper Nisar Goraya als wahrer Meister seines Fachs und wurde im Anschluss daher auch völlig zurecht zum besten Torhüter des Turniers gekürt. Am Ende siegte Breinig 8:3.

Beecks Teamchef Friedel Henßen blieb trotz der missglückt­en Titelverte­idigung gelassen: „Wenn man in zwei Spielen zehn Tore schießt, aber nur einen Punkt holt, dann weiß man, woran es gelegen hat.“Was Danny Fäuster, der in Aachen als Kapitän auflief, präzisiert­e: „Wir sind sicherlich verdient ausgeschie­den. Gegen Freialdenh­oven haben wir praktisch aber auch drei Eigentore erzielt. Das Ausscheide­n ist schon ärgerlich – gerade bei der Kulisse. Und auch das Preisgeld hier ist ja nicht zu verachten.“

In der Tat kassierte Beeck gegen die Borussia einige Krümeltore – auch der junge Keeper Niklas Aretz gab bei einigen Treffern nicht gerade die beste Figur ab. Die Torfolge: 1:0 Norman Post, 1:1 Christian Kreutzer, 1:2 Poongbeom Lee, 2:2 Norman Post, 3:2 Shpend Hasani, 3:3 Simon Philipp, 3:4 + 3:5 Ruhrig, 4:5 Mark Szymczewsk­i, 4:6 Lee, 5:6 Joshua Holtby. Letzterer war nach Spielschlu­ss kaum zu beruhigen, da er nach einem derberen Foul gegen den freistehen­den Hasani wenige Sekunden vor Schluss gerne eine Zweiminute­nstrafe für den Sünder gesehen hätte. Generell war der Clàsico zunächst sehr von der Taktik bestimmt, nahm dann Fahrt auf.

Recht munter verlief Beecks zweites Spiel gegen Breinig. Die Torfolge: 0:1 Manfred Hannappel, 1:1 Post, 2:1 Thomas Lambertz, 2:2 Eric Morsch, 2:3 Jan-Henrik Rother, 3:3 Hasani, 4:3 Mark Szymczewsk­i, 4:4 Andreas Simons, 4:5 Rother, 5:5 Eigentor. Dieses fiel mit der Schlusssir­ene. Aber auch ohne dieses Tor hätte Breinig für den Finaleinzu­g gegen die Borussia gewinnen müssen.

 ?? FOTOS (2): MICHAEL SCHNIEDERS ?? Spurtduell zwischen Beecks Norman Post (2.v.l.) und Freialdenh­ovens Leon Ruhrig, der zwei Tore schoss. Im Hintergrun­d beobachten Christian Kreutzer und Shpend Hasani (r.) die Aktion.
FOTOS (2): MICHAEL SCHNIEDERS Spurtduell zwischen Beecks Norman Post (2.v.l.) und Freialdenh­ovens Leon Ruhrig, der zwei Tore schoss. Im Hintergrun­d beobachten Christian Kreutzer und Shpend Hasani (r.) die Aktion.

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