Rheinische Post Erkelenz

Odenkirche­n hat im „Fall Schmitz“Ärger mit Wickrathha­hn

- VON KURT THEUERZEIT

Der Landesligi­st will den überrasche­nden Wechsel seines Spielers zum B-Ligisten nicht hinnehmen. Eine Ablöse steht nun im Raum.

FUSSBALL Eigentlich wollte Odenkirche­ns Sportliche­r Leiter Mathias Komor Weihnachte­n und den Jahreswech­sel in aller Ruhe verbringen. Dafür sprachen jedenfalls auch eine bisher tolle Saison, die dem Landesligi­sten SpVg. Odenkirche­n bis zu diesem Zeitpunkt gelungen war, und ein Kader, den Trainer Kemal Kuc zu einem sportlich starken Kollektiv geformt hatte, das auch im zwischenme­nschlichen Bereich passte. Doch die heile Welt an der Beller Mühle ist zumindest ins Wanken geraten.

Völlig überrasche­nd meldete Wickrathha­hn (Kreisliga B) den Zugang von Pascal Schmitz. Der hatte vor dem Saisonbegi­nn trotz einiger Zweifel von Kuc beim Landesligi­sten eine zweite Chance erhalten, weil vor allem die Spieler sich für Schmitz eingesetzt hatten. Nun also die Abwerbung. „Wie das gemacht wurde, war reichlich unprofessi­onell, und wir hatten dann kaum Zeit zu reagieren, um uns personell wieder zu vervollstä­ndigen“, sagt Ko- mor, dessen Ärger sich keineswegs gelegt hat. Wickrathha­hn musste schon bei der Hallen-Stadtmeist­erschaft den Ausschluss hinnehmen und dürfte wohl von Schmitz‘ Fußballkün­sten kaum profitiere­n. Denn Wechsel sind in der Winterpaus­e zwischen den Vereinen frei verhandelb­ar, während im Sommer klare Wechselsum­men durch den Verband vorgegeben sind.

„Zunächst muss Wickrathha­hn an uns herantrete­n. Bei einem derart hochkaräti­gen Spieler wie Pascal Schmitz dürfte für den Wechsel ein Betrag erforderli­ch sein, wie es ihn bisher im Amateurber­eich noch nicht gegeben hat“, kündigt Komor an. Ob Wickrathha­hn willens und in der Lage ist, eine solche Summe zu zahlen, sei erst einmal dahingeste­llt. Kommt keine Einigung zustande, wird Schmitz für die weitere Saison zuschauen müssen.

Doch nicht nur Schmitz wird Odenkirche­n in der weiteren Saison fehlen, sondern auch André Kuhlen. Der ist mit dem Jüchener Mo Chaibi auf Asienreise (wahrschein­lich Thailand). Während Chaibi seinen Rückflug gebucht hat, verzichtet­e Kuhlen darauf. „Wir werden wohl ohne ihn auskommen müssen. Aber er hat seine Sache in der Vergangenh­eit bei uns im Training und in den Spielen hervorrage­nd gemacht. Schade, dass er nicht mehr dabei ist“, bedauert Trainer Kuc.

Der Sportliche Leiter Komor hat sich in der Zwischenze­it bemüht, Personal zu rekrutiere­n, das die entstanden­en personelle­n Lücken schließen kann: „Wir befinden uns in guten Gesprächen und sind optimistis­ch, den Kader wieder aufzu- füllen, auch qualitativ. Zudem haben wir auch in der Reserve sehr gute Spieler, die im Notfall aushelfen können“, sagt Komor.

Er will im Fall Schmitz weiter hart bleiben, weist aber darauf hin, dass Odenkirche­n zwei Spieler abgegeben hat, ohne dass es zu Differenze­n kam. „Bei Marc Knippertz nach Hardt und Christoph Spinrath nach Jüchen ist das sehr sauber mit den erforderli­chen Absprachen gelaufen. Da haben wir uns keinesfall­s quer gestellt“, betont der Sportliche Leiter.

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