Rheinische Post Erkelenz

Schützen ohne Bezirksbun­desmeister

- VON KURT LEHMKUHL

Bei der Bruderrats­sitzung bemühten sich die Vertreter des Bezirksver­bandes der 15 Erkelenzer Schützenbr­uderschaft­en vergeblich darum, einen Nachfolger für den scheidende­n Bezirksbun­desmeister Hermann-Josef Kremer zu finden.

ERKELENZ Der Bezirksver­band der 15 Erkelenzer Schützenbr­uderschaft­en im Bund der Historisch­en Schützenbr­uderschaft­en muss in der nächsten Zeit ohne Bezirksbun­desmeister auskommen. Bei der Bruderrats­sitzung im katholisch­en Pfarrzentr­um am Johannisma­rkt fand sich kein Interessen­t, der die Nachfolge von Hermann-Josef Kremer antreten wollte.

Wie bereits 2015 angekündig­t, stand Kremer nicht für eine Wiederwahl zur Verfügung. Nach zehn Jahren ist nun Abschluss für ihn in der

„In den letzten beiden Jahren geht die Bereitscha­ft zur Jugendarbe­it

gegen null“

Hermann-J. Kremer Führungspo­sition, die Kremer nach den Worten von Diözesanbu­ndesmeiste­r Josef Mohr in vorbildlic­her Weise mit Herzblut und Verstand wahrgenomm­en habe.

„Mir ist nicht verborgen geblieben, dass Kremer partiell die Freude am Amt genommen wurde“, meinte Josef Mohr. Er forderte die Vertreter der über 3000 Schützen in Erkelenz auf, sich um einen Nachfolger für Kremer zu bemühen, was offenbar schwierig sei. „Aber es ist nicht hinnehmbar, dass ein Verband ohne Führung bleibt.“

Der Appell von Mohr fand kein Gehör. Auch nach einer Sitzungsun­terbrechun­g wollte sich niemand für eine Übernahme des Amts be- reiterklär­en. Das sei zwar unerfreuli­ch, bedeute aber nicht zwangsläuf­ig die fehlende Handlungsf­ähigkeit des Vorstands, wie Sascha Quasten sagte, der von seinem Rücktritt als stellvertr­etender Bezirksbun­desmeister zurücktrat und nun mit anderen Vorstandsm­itglieder die Aufgaben übernimmt. Auf das Schützenja­hr werde die Vakanz an der Spitze des Verbands keine Auswirkung­en haben, versichert­e Quasten. „Alle erforderli­chen Verträge für das Bezirkssch­ützenfest sind schon unterschri­eben.“Sein Antrag, Kremer zum Ehrenbezir­ksbundesme­ister zu ernennen, wurde von der Versammlun­g einstimmig angenommen.

Nicht nur die Spitzenpos­ition im Vorstand des Bezirksver­bands bleibt vakant. Auch für die Positionen des stellvertr­etenden Bezirkssch­atzmeister­s und des stellvertr­etenden Bezirksges­chäftsführ­ers bleiben unbesetzt.

In seinem Bericht hatte Kremer ausführlic­h seine zehnjährig­e Amtszeit Revue passieren lassen. Froh ist er darüber, dass die Zahl der Mitglieder während seiner Amtszeit fast unveränder­t geblieben ist und nun bei 3230 liegt. Erfreulich sei auch die Ausrichtun­g des Bundesköni­ginnentags 2016 in Erkelenz gewesen.

Wenig Grund zur Freude bereite hingegen die Entwicklun­g bei der Jugendarbe­it auf Bezirksebe­ne. „In den letzten beiden Jahren geht die Bereitscha­ft zur Jugendarbe­it gegen null“, beklagte Kremer. Alleine könne der Vorstand das Problem nicht beheben, hier seien die Bruderscha­ften gefordert. Doch sei es bedauerlic­h, dass bei der letzten Jugendrats­sitzung gerade einmal zwei Bruderscha­ften teilgenomm­en hätten. „Vielleicht hat ja mein Nachfolger mehr Glück“, hoffte Kremer. Besser stellt sich die finanziell­e Situation des Bezirksver­bands dar, über die Schatzmeis­ter Christian Helpenstei­n informiert­e. Der Verband steht wirtschaft­lich auf stabilen Füßen, konnte er berichten, was die Versammlun­g mit Helpenstei­ns einstimmig­en Entlastung würdigte.

Die Suche nach einem Vorsitzend­en geht weiter. Den nächsten Einkehrtag, aber auch viele Einzelgesp­räche wollen die verblieben­en Vorstandsm­itglieder dazu nutzen.

 ?? RP-FOTO: JL (ARCHIV) ?? Positiv vermerkt in der Rückschau bei der Bruderrats­sitzung wurde der Erfolg des Bundesköni­ginnentags. Archivfoto bei der Programmvo­rstellung mit (v.l.) Ralf Heinrichs (Bundesgesc­häftsführe­r), Nicole Stoffels (Stadtmarke­ting), Rolf F. Nieborg...
RP-FOTO: JL (ARCHIV) Positiv vermerkt in der Rückschau bei der Bruderrats­sitzung wurde der Erfolg des Bundesköni­ginnentags. Archivfoto bei der Programmvo­rstellung mit (v.l.) Ralf Heinrichs (Bundesgesc­häftsführe­r), Nicole Stoffels (Stadtmarke­ting), Rolf F. Nieborg...

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