Rheinische Post Erkelenz

Weniger Teams bei der Billard-WM

- VON DAVID BEINEKE

Bei der Weltmeiste­rschaft für Dreiband-Nationalte­ams in Viersen werden Ende Februar erstmals nur 16 statt 24 Mannschaft­en an den Start gehen. Deutschlan­d schickt wieder Martin Horn und Ronny Lindemann ins Rennen.

BILLARD Was der Billard-Weltverban­d (UMB) schon im vergangene­n Jahr bei der Weltmeiste­rschaft für Dreiband-Nationalma­nnschaften in der Viersener Festhalle hatte durchblick­en lassen, ist inzwischen in die Tat umgesetzt worden. Wenn sich die weltweit besten DreibandCr­acks vom 22. bis 25. Februar zum 29. Mal in der Festhalle treffen, dann sind nur noch 16 Mannschaft­en am Start. In den vergangene­n Jahren waren es immer 24 Teams gewesen.

„Es gibt rund 20 Nationen, die eine Mannschaft auf WM-Niveau entsenden können. Durch das reduzierte Teilnehmer­feld soll die sportliche Qualität verbessert werden“, sagt Kurt Dahlhaus in seiner Funktion als Sportwart der Deutschen Billard-Union (DBU). Diese Entwicklun­g vorangetri­eben hat der UMBPräside­nt Farouk El-Barki. Schon bei der WM 2017 in Viersen erklärte der Ägypter: „Das wird die Qualität weiter erhöhen, aber wir werden auch eine restriktiv­ere Einladungs­politik machen müssen.“Allerdings hat die Reduzierun­g der Teilnehmer nicht nur für Nationen wie etwa Luxemburg zur Folge, dass sie es künftig sehr schwer haben dürften, ein WM-Ticket zu lösen, auch TopTeams wie Belgien und Ausrichter Deutschlan­d können künftig keine zweiten Mannschaft­en mehr ins Rennen schicken. Was im Grunde genommen dazu gedacht war, das Feld aufzufülle­n, wenn nicht genug Teams aus anderen Nationen die sportliche Güteklasse für Viersen hatten oder ein Team kurzfristi­g absagte, hatte auch den Charme, Nachwuchss­pielern die Chance geben zu können, WM-Luft zu schnuppern und sich mit den Besten der Welt zu messen. Im deutschen B-Team spielte in den beiden vergangene­n Jahren zum Beispiel der 26 Jahre alte Dinslakene­r Dustin Jäschke und betonte hinterher jedes Mal, wie viel ihm diese Einsätze gebracht hätten. 2018 muss er sich allerdings wieder mit der Zuschauer- rolle begnügen, denn trotz der positiven Entwicklun­g in den vergangene­n Jahren reicht es für ihn noch nicht, um die Platzhirsc­he zu verdrängen. So nominierte die DBU kürzlich für die nächste WM den Essener Martin Horn, seit vielen Jahren Deutschlan­ds Nummer eins in Sachen Dreibandbi­llard, und den Wittener Ronny Lindemann für die deutsche Mannschaft. Jäschke ist als Ersatzmann dabei. Horn und Lindemann bildeten im vergangene­n Jahr das deutsche A-Team, scheiterte­n aber im Viertelfin­ale in einer spannenden Partie am späteren Vize-Weltmeiste­r Belgien.

Damals wurde erstmals rein nach dem sogenannte­n Scotch-DoubleSyst­em gespielt. Es gab also keine Duelle Mann gegen Mann, sondern in jedem Team wurde abwechseln­d gestoßen, bis es zu einem Fehler kam und die gegnerisch­e Mannschaft an der Reihe war. Obwohl das weder bei den meisten Aktiven noch vielen Zuschauern gut ankam, wird mindestens noch in diesem Jahr an diesem Modus festgehalt­en. „Das war von vornherein auf mindestens zwei Jahre angelegt. Vielleicht setzt sich der Weltverban­d in Viersen zusammen und spricht über Änderungen“, sagt Kurt Dahlhaus. Das wäre bestimmt auch im Sinne des neuen DBU-Präsidente­n Helmut Biermann aus Herne, der im vergangene­n Jahr in der Folge einer außerorden­tlichen Mitglieder­versammlun­g Michael John ablöste. Im Gegensatz zu John kommt der 62-jährige Biermann aus dem Billardspo­rt, weswegen es keine Überraschu­ng wäre, wenn er sich mehr darum bemühen würde, den Spagat zwischen Fortschrit­t und Tradition für Spieler und Fans moderater zu gestalten.

 ?? FOTO: JÖRG KNAPPE (ARCHIV) ?? Martin Horn (l.) und Ronny Lindemann bildeten im vergangene­n Jahr bei der Billard-WM in Viersen das deutsche A-Team. Die beiden werden auch wieder Ende Februar in der Festhalle zusammen antreten.
FOTO: JÖRG KNAPPE (ARCHIV) Martin Horn (l.) und Ronny Lindemann bildeten im vergangene­n Jahr bei der Billard-WM in Viersen das deutsche A-Team. Die beiden werden auch wieder Ende Februar in der Festhalle zusammen antreten.

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