Rheinische Post Erkelenz

Raffael und mehr Konsequenz für den Sieg

- VON KARSTEN KELLERMANN

Borussias Trainer Dieter Hecking wird heute gegen Augsburg auf den „Maestro“setzen. Er hofft, dass sein Team die nötige Zielstrebi­gkeit hat.

Dieter Hecking hat es schon vor einer Woche gesagt: Wenn Raffael, Borussias Zampano, fit ist, spielt er auch. Nur, dass Raffael vor dem Spiel beim 1. FC Köln offenbar noch nicht bei 100 Prozent war, nachdem er nur wenige Tage zuvor nach langer Pause ins Training zurückgeke­hrt war. So saß er zunächst draußen im Derby – um dann als Joker dem Spiel vermeintli­ch auf die richtige Spur zu helfen. Dass es dann anders kam, lag nicht an ihm.

Heute gegen den FC Augsburg wird Raffael wohl von Beginn an spielen. Er ist eine Woche weiter mit dem Training und hat in Köln gezeigt, wie wichtig er für das Spiel der Mannschaft ist. Kaum war er im Spiel, war die Geschichte deutlich strukturie­rter. Und auch effektiver, wie das siebte Saisontor des „Maestro“belegt. Zu gern hätte er danach seine Doppelpack-Produktion fortgesetz­t (in der Hinrunde traf er dreimal doppelt), doch hatte die Regie für diesen Tag eine andere Idee: Das „Ausgerechn­et-er“-Siegtor der Kölner des Gladbacher Sommer-Gerüchtes Simon Terodde.

Einer, der viel, viel früher auch mal als möglicher Borusse im Gespräch war, wurde gestern als künftiger Spieler des FC Bayern bekannt gegeben: Leon Goretzka. Der, der neben ihm damals in Bochum spielte und ein beachtlich­es SechserDuo bildete, landete statt seiner in Gladbach – ist heute aber fraglich für den Vergleich mit dem FC Augsburg. „Christoph Kramer hat die beiden vergangene­n Tage nicht voll trainieren können, sondern indivi- duell im Kraftraum gearbeitet. Inwiefern er sich am Samstag einsatzfäh­ig fühlt, wird sich wahrschein­lich erst morgen zeigen“, sagte Hecking gestern. Heißt: Ob Kramer spielt oder nicht, entscheide­t sich kurzfristi­g.

Eine Alternativ­e wäre der französisc­he Teenager Michael Cuisance. Der Kreative kam auch in Köln ins Spiel für Kramer und war wie Raffael ein belebendes Element. Allerdings wäre auch Mathias Ginter ein möglicher Kramer-Ersatz, auch die Variante gab es öfter in der Hinrunde. Reece Oxford, der auch eine Option wäre, ist weiter der Gegenstand von Verhandlun­gen mit West Ham United. Manager Max Eberl ist guter Dinge, dass der Engländer bis zum Ende der Wechselfri­st wieder in Gladbach auftaucht, ob nun gekauft oder geliehen (eher).

Bleibt Ginter hinten, könnte es trotzdem einen Wechsel in der Abwehrreih­e geben. Denn Jannik Ves- tergaard war in Köln einigermaß­en indisponie­rt, nicht nur, weil er an beiden Gegentoren beteiligt war. Entscheide­t sich Hecking dafür, Vestergaar­d eine Pause zu geben, würde wohl Tony Jantschke hinten rechts spielen und Nico Elvedi nach innen rücken. Doch das sind nur Gedankensp­iele. Hecking äußerte sich wie gewohnt nicht zu seinen Ideen für das Spiel heute.

Dass sich indes auf dem Flügel etwas ändert, ist absehbar. Thorgan Hazard wird wieder außen spielen, wenn Raffael zur Startelf gehört. Dann ist die Frage, wer den zweiten Job auf der Seite machen darf: Vincenzo Grifo, Patrick Herrmann – oder Jonas Hofmann. Der sammelte am Dienstag beim Testspiel in Düsseldorf Spielpraxi­s. „Da hat er eine gute Leistung gezeigt, er war an vielen Offensivak­tionen beteiligt, war spritzig und spielintel­ligent. Es ist schön, dass er wieder auf dem Niveau ist, auf dem ich ihn auch sehen möchte. Jonas muss sich aber noch öfter für seine guten Aktionen belohnen. Grundsätzl­ich bin ich aber froh, dass er wieder so weit ist, wieder ein Kandidat für die Startelf zu sein“, sagte Hecking.

Welche personelle Mixtur er auch immer wählt, der Auftrag an das Team wird derselbe sein (und war es wohl auch in Köln, wo es aber nicht zum Erfolg führte): „Wir werden Konsequenz in all unseren Handlungen brauchen, um am Ende das Spiel zu gewinnen“, sagte Hecking. Vorn und hinten meint er damit. Die konsequent­este Offensivak­tion in Köln war Raffaels Tor, gerade weil er es im Nachfassen erzielte. Schuss eins wurde abgeblockt, Schuss zwei landete dann mit viel Nachdruck an der Lattenunte­rkante, von wo der Ball dann nach unten und schließlic­h ins Netz prallte.

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FOTO: IMAGO: Zunächst hatte Jonas Hector (Nummer 14) den Ball von Raffael abgewehrt, doch Borussias Brasiliane­r setzte nach und erzielte beim Derby in Köln den zwischenze­itli- chen Ausgleich. Nebenbei sei darauf verwiesen, dass Raffaels Fußhaltung bei diesem...
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FOTO: KARSTEN KELLERMANN Dieter Hecking plant gegen Augsburg mit Raffael.

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