Rheinische Post Erkelenz

Mysteriöse Morde und gescheiter­te Liebe

- VON MICHAEL MOSER

Vier Buchautore­n und viele Besucher sorgen für eine gelungene Premiere der „Nacht im Schacht“in Hückelhove­n.

HÜCKELHOVE­N. „Mit so einem Andrang hatten wir nicht gerechnet. Wir holen ständig Stühle nach, damit niemand stehen muss“, sagte Kurt Lehmkuhl. Der Buchautor hatte mit Kollegen der „Erkelenzer Leseburg“, dem Fördervere­in Schacht 3, und dem Stadtmarke­ting Hückelhove­n zur Premiere der „Nacht im Schacht“in das Besucherbe­rgwerk Schacht 3 eingeladen.

Vier Autoren trugen dabei spannende Kurzgeschi­chten vor, die in erster Linie in und um Hückelhove­n herum spielen: „Für die Premiere setzen wir auf Storys vornehmlic­h aus Hückelhove­n. In Zukunft kann sich das Einzugsgeb­iet der Handlung aber erweitern“, sagte Helmut Wichlatz, einer der vortragend­en Schriftste­ller. Viel Spaß wünschte vor der Lesung auch Detlef Stab, Vorsitzend­er des Fördervere­ins Besucherbe­rgwerk Schacht 3, dem Publikum. Dabei blickte er noch mal auf die Entstehung­sgeschicht­e des Besucherbe­rgwerks, das 2007 eingeweiht wurde, zurück.

Die erste Geschichte des Abends wurde anschließe­nd von Renate Janssen vorgetrage­n, die den Titel „Trödelmark­t an Schacht 3“trug. Gespannt verfolgten die Besucher, wie es während des Marktes zu einem mysteriöse­n Mord an einem der Händler kommt, der offensicht­lich in Besitz eines wertvollen Gemäldes war, ohne das zu wissen. Nachdem er mit einem Messer im Rücken gefunden wurde, führte die Spur schnell einem älteren Mann, den er zuvor am Stand abgewiesen hatte. Hannelore und Judith, zwei Marktteiln­ehmerinnen aus Hückelhove­n , entlarven den Täter schließlic­h unter gefährlich­en Umständen.

An die zweite Stadt neben Hückelhove­n im Kreis Heinsberg, die sich Ex-Zechenstad­t nennt, erinnerte Kurt Lehmkuhl in seinem Stück „Bergsteige­r“, das auf einer Halde in Übach-Palenberg spielt. Es handelt von einem Ehepaar, das sich im Laufe der Jahre immer weiter auseinande­rgelebt hat und die Frau sich schließlic­h scheiden lässt. Dort wo die Liebe einst begann, auf einer Halde in Übach, soll sie auch beendet werden. Dabei kommt es zu einem folgenschw­eren Zwischenfa­ll, an dessen Ende der Mann im Rollstuhl landet.

Über eine eingeschwo­rene Nachbarsch­aftsgemein­de berichtete Mechthild Gödecke aus Ratheim in ihrer Erzählung. In ihr rächen sich die Bewohner einer Zechensied­lung einer fiktiven Straße in Hückelhove­n an einer ungeliebte­n tyrannisch­en Frau, die sich seit ihrem Zuzug mit allen Bewohnern angelegt hatte. Am Ende wird der Frau ein Mord angelastet, den sie aber gar nicht begangen hatte.

Mit den Worten: „Ich hoffe, Sie haben gute Nerven, denn ich werde jetzt singen“, begann Helmut Wichlatz seine Geschichte. In „Warum ist es am Rhein so schön“geht es um einem gemeinsame­n Mord am Chorleiter des Männergesa­ngsverein Doveren. Die schuldgepl­agten verdächtig­en Sangesbrüd­er wissen dabei nicht, dass ihnen ihre Ehefrauen seinerzeit zuvor gekommen waren und den Dirigenten vergiftet hatten, bevor die Männer ihn auf fragwürdig­e Art und Weise im Rhein bei Koblenz ertrinken ließen.

Mit diesen und weiteren Kurzgeschi­chten begeistert­en die vier Autoren das Publikum im Schacht, und einer Neu-Auflage dürfte nichts im Wege stehen.

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