Rheinische Post Erkelenz

Morsbroich: Leverkusen setzt auf große Lösung

- VON BERTRAM MÜLLER

LEVERKUSEN Es könnte beim Museum Morsbroich auf den großen Wurf hinauslauf­en: Der Kulturauss­chuss des Leverkusen­er Stadtrats hat sich in einer Beschlusse­mpfehlung an den Rat dafür ausgesproc­hen, dass das kürzlich vom Museumsver­ein vorgestell­te „Standortko­nzept für die Zukunftssi­cherung von Schloss Morsbroich in Leverkusen“ganzheitli­ch umgesetzt wird.

Das würde bedeuten, dass nicht nur die Vorschläge zur Minderung der laufenden Kosten des Museums und zur Erschließu­ng neuer Einnahmequ­ellen umgesetzt werden, sondern dass in unmittelba­rer Nähe des Schlosses auch ein Museumsneu­bau für 9,6 Millionen Euro entsteht. Und dass die Pläne möglichst rasch Wirklichke­it werden.

Der Stadtrat wird sich in seiner nächsten Sitzung am 26. Februar mit der Empfehlung des Ausschusse­s befassen. Einiges deutet darauf hin, dass auch der Rat mehrheitli­ch Gefallen an der großen Lösung findet.

Leverkusen als „Stadt im Nothaushal­t“darf zwar kein zusätzlich­es Geld für das Museum Morsbroich ausgeben, doch ist die Verwaltung befugt, zweckgebun­dene Mittel von Sponsoren entgegenzu­nehmen. Und solche Sponsoren stehen bereit, um das vor Kurzem noch von Schließung bedrohte Museum in eine neue Attraktion der rheinische­n Kulturland­schaft zu verwandeln.

Geld soll zudem aus einer Quelle fließen, die man kaum für möglich hält. Das „Bergische Rheinland“mit seinen Kreisen Oberberg, Rhein-Sieg und Rhein-Berg wird Nutznießer und Ausrichter der „Regionale 2022/2025“sein, eines neuen Strukturfö­rderprogra­mms des Landes NRW, für welches das Land Mittel in dreistelli­ger Millionenh­öhe zur Verfügung stellen wird. Zwar gehört Leverkusen als kreisfreie Stadt nicht zu den geförderte­n Regionen; dennoch sähe der Oberbergis­che Kreis eine neue Attraktion Morsbroich in der Nachbarsch­aft gern auch als eigenes Aushängesc­hild – und würde dafür Regionale-Mittel abzweigen.

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