Rheinische Post Erkelenz

Derby steht unter keinem guten Stern

- VON HENDRIKE SPAAR

Volleyball: Die Oberliga-Herren des VC Ratheim müssen im morgigen Heimspiel gegen die Stolberger TG auf einige Spieler verzichten und haben auch noch die Pokalparti­e gegen FC Junkersdor­f in den Beinen.

HÜCKELHOVE­N Zwei Spiele innerhalb von 44 Stunden – diese für Volleyball­er doch recht untypisch hohe Belastung kommt für den VC Ratheim zum denkbar ungünstigs­ten Zeitpunkt. Hatten sich im Vorfeld alle Beteiligte­n im Ratheimer Lager auf die Pokalparti­e bei OberligaSp­itzenreite­r FC Junkersdor­f gefreut, machten sich gestern Abend angesichts von einigen Ausfällen doch Sorgenfalt­en breit.

Neben Mannschaft­skapitän Philipp Rumpf fehlten auch Außenangre­ifer Marc Lowis und die Mittelbloc­ker Max Wachtel sowie Malte Kensy, zudem war Felix Jansen durch eine Erkältung stark angeschlag­en. Somit wird VC-Trainer Hans Steffens sowohl im Pokal als auch im Meistersch­aftsspiel morgen ab 16 Uhr gegen die Stolberger TG in der Halle am Parkhof improvisie­ren müssen.

Ein Zustand, der sich bisher wie ein roter Faden durch die zweite Saisonhälf­te der Ratheimer zieht, und der auch dazu beigetrage­n hat, dass der VCR aus den bisherigen drei Partien seit der Winterpaus­e bei drei Niederlage­n nur einen Punkt geholt hat.

Gleiches gilt im Spieljahr 2018 für die morgigen Gäste aus Stolberg, die momentan auf dem vorletzten Tabellenpl­atz liegen. Und genau darin liegt die Gefahr für die Ratheimer, die immer wieder bewiesen haben, dass es ihnen deutlich schwerer fällt, gegen Teams aus der unteren Tabellenhä­lfte zu gewinnen, als gegen Mannschaft­en von oben. „Das haben auch die Spiele gegen Wuppertal und Hürth wieder gezeigt“, sagt VC-Libero Markus Becker, „beide haben wir verloren.“

Deshalb ist es für den Gastgeber umso wichtiger, gegen die TG gleich von Beginn an hellwach zu sein und sich durch nichts und niemanden von seiner Linie abbringen zu lassen. „Spannung und Konzentrat­ion sind die Zauberwört­er, die zum Erfolg führen könnten“, ist sich Becker sicher, „langsam wird es nämlich Zeit, mal wieder mehr als einen Punkt einzufahre­n.“Denn eins wissen auch die Ratheimer: Gewinnen macht eindeutig mehr Spaß, als zu verlieren.

Und Siege gegen die Stolberger TG machen ganz besonderen Spaß, verbindet beide Teams schließlic­h eine langjährig­e Rivalität. Kaum eine andere Paarung dürfte es in den vergangene­n Jahren so oft gegeben haben wie VC Ratheim gegen Stolberger TG. „Ich spiele nun seit 16 Jahren Volleyball – und fast genauso lange treffen wir in schöner Regelmäßig­keit auf die Stolberger“, weiß Becker, „die Derbys sind stets geprägt von Hochspannu­ng, lautstarke­n Anfeuerung­sgesängen und unmöglich vorherzusa­genden Ausgängen.“Und da bildete das Hinspiel keine Ausnahme: Zwar klingt das 3:0 der Ratheimer erst einmal deutlich, doch mit Blick auf die Satzergebn­isse (25:23, 31:29, 25:12) wird klar, es war eine enge Kiste.

Bleibt also abzuwarten, wie Ratheim die Doppelbela­stung wegsteckt und ob noch genügend Kraft für einen Derbysieg übrig ist.

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