Rheinische Post Erkelenz

Die extrem schnelle Mannschaft hat eine Auswärtssc­hwäche

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Heute (18.30 Uhr) empfängt Borussia RB Leipzig – es ist ein direktes Duell um die Europapoka­lplätze, denn die Gäste stehen auf Rang fünf nur einen Zähler von den Gladbacher­n auf Platz sieben getrennt. Taktik Bis vor Kurzem war das System des 4-4-2 mit einer Doppelsech­s nahezu in Stein gemeißelt, doch dann probierte es Trainer Ralph Hasenhüttl mit einem offensiven 4-3-3. Der Erfolg ist überschaub­ar, im Heimspiel gegen Schalke 04 gab es zwar einen 3:1-Sieg, beim SC Freiburg aber eine 1:2-Niederlage. So kehrte man wieder zum 4-4-2 zurück, das beim 1:1 zu Hause gegen den Hamburger SV zuletzt aber auch nicht voll überzeugte. Beste Spieler Mit zehn Toren und vier Vorlagen ist Timo Werner der gefährlich­ste Stürmer der Sachsen. Der Nationalsp­ieler ist einer der schnellste­n Angreifer der Liga, trifft sowohl mit seinem starken rechten als auch mit dem etwas schwächere­n linken Fuß sowie per Kopf. Als Arbeitstie­r in der Offensive unverzicht­bar ist Marcel Sabitzer, der mit seinen Läufen Lücken reißt, präzise Pässe spielt und die Gegner unter Druck setzt. In Top-Form ist Naby Keita einer der besten defensiven Mittelfeld­spieler der Liga, der Guineer war aber zuletzt eher mit Transferge­danken beschäftig­t, was ihn in seinen Stärken – unter anderem Zug zum Tor, Übersicht und Abschluss – etwas hemmte. Ein anderer Ausnah- mekönner im Mittelfeld fehlt RB auf unbestimmt­e Zeit: Emil Forsberg (Bauchmuske­lzerrung). So richten es Diego Demme und Kevin Kampl. In der Abwehr hat sich Kapitän Willi Orban gut entwickelt, Péter Gulácsi im Tor spielt eine starke Saison, kann sich auf seine Reflexe und die Strafraumb­eherrschun­g verlassen. Letztes Aufeinande­rtreffen In Leipzig gab es nach Treffern von Werner, Thorgan Hazard, Jean-Kévin Augustin und Lars Stindl ein 2:2. Stärken Kaum eine andere Mannschaft bringt so viel Tempo ins Spiel wie Leipzig. Das liegt natürlich zum einen an Werner, aber auch an dem extremen Pressingsp­iel, das die Sachsen aufziehen und so bei früher Ballerober­ung umgehend den Weg zum Tor suchen. Die Passgenaui­gkeit des Teams liegt bei rund 80 Prozent – einer der Bestwerte der Liga, den allerdings auch Borussia hat. Besser ist Leipzig in der Anzahl der Torschüsse, von denen die Sachsen fast 15 pro Partie abgeben, bei Gladbach sind es fast zwei weniger. Schwächen Die Form stimmt derzeit nicht, durch die Niederlage in Freiburg und das Heim-Remis gegen Hamburg verspielte RB Rang zwei. Zudem tut sich Leipzig auswärts schwer, hat in elf Partien in der Fremde nur elf Punkte geholt, was Rang zehn in der Auswärtsta­belle bedeutet – dagegen ist Gladbach das drittbeste Heimteam mit 20 Zählern aus zehn Spielen im Borussia-Park. Trainer Ralph Hasenhüttl hat seit seiner Übernahme am 1. Juli 2016 eine starke Punkteausb­eute mit RB hingelegt – 1,73 sind es im Schnitt. Der 50-jährige Österreich­er wird immer wieder mit Bayern München in Verbindung gebracht, wo er 2004 seine Karriere als Spieler in der Zweiten Mannschaft beendete. Den VfR Aalen führte er in die Zweite, den FC Ingolstadt in die Erste Liga, mit RB gab es in der Vorsaison die Vize-Meistersch­aft. In der Champions League wurde das Achtelfina­le in dieser Spielzeit verpasst, weiter geht es in der Europa League.

Georg Amend

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FOTO: DPA Trotz Nasenverle­tzung mit Torriecher: Leipzigs Timo Werner

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