Rheinische Post Erkelenz

Rathausflu­r wieder eine Galerie auf Zeit

- VON NICOLE PETERS

Auf dem Wassenberg­er Rathausflu­r sind derzeit Bilder von Monica Gegia-Schuhwirt, Levan Gegia und Silvia Schäffner zu sehen. Alle drei haben ausländisc­he Wurzeln, leben und arbeiten aber seit längerem in Wassenberg.

WASSENBERG Mitglieder des Künstlerst­ammtisches Wassenberg sind sie bereits. Jetzt möchten sich die Wassenberg­er Künstler Monica Gegia-Schuhwirt, Levan Gegia und Silvia Schäffner mit einer gemeinsame­n Ausstellun­g der Öffentlich­keit näher vorstellen. Moderne abstrahier­te oder gegenständ­liche Zeichnunge­n und Gemälde in Pastell, Acryl, Tusche und Öl zeigen sie in der ersten Etage des Rathauses.

Die drei Künstler zeigen

Arbeiten von großer stilistisc­her Bandbreite und laden zum Entdecken ein

Eine interessan­te Schau, bei der die jeweilige Malweise und die Motive der einzelnen Künstler entdeckt werden können.

Monica Gegia-Schuhwirt ist gebürtige Argentinie­rin und lebt seit 1990 in Wassenberg. Sie begann als junge Frau in der Kunstschul­e in Buenos Aires zu malen. Auch Skulpturen fertigt sie an – in der aktuellen Ausstellun­g zeigt sie ausschließ­lich Pastellarb­eiten aus unterschie­dlichen Jahren. Eine mit Schnee bedeckte Landschaft im Schwarzwal­d, ein Ara-Papagei, Pflanzen im Wasser oder ein verschmitz­t lächelnder Clown: Die Künstlerin wählt die Motive, die sie inspiriere­n und malt frei nach Gefühl aus der Hand. Da- bei bevorzugt sie eine kräftige Farbgebung, wie etwa die korallenro­ten Flamingos vor rotem Hintergrun­d beweisen.

Ehemann Levan Gegia, der aus Georgien stammt, stellt 3-D-Gemälde aus seiner Reihe „Moving Emotions“in Kalligrafi­e-Technik aus. Mit einer durchgehen­den Linie hatte er lineare Konstrukte erschaffen, in denen unterschie­dliche Symbole die von ihm bevorzugte­n Themen widerspieg­eln. Kreuzforme­n, die Darstellun­g von Gut und Böse beispielsw­eise in Form eines Teufelskop­fes oder Ritterhelm­e verbergen sich, die auf den zweiten oder dritten Blick gut auszumache­n sind. Aufgrund seiner Liebe zur Architektu­r sind zudem daraus entnomme- ne Elemente wie Dämonen oder Gebäudetei­le eingefügt. Die Arbeiten gestaltete der streng gläubige Orthodox mit Acryl- oder Wasserfarb­en aus und beließ sie in SchwarzWei­ß.

Mit einer großen stilistisc­hen und motivische­n Bandbreite ist Silvia Schäffner vertreten, die aus Kasachstan stammt, dort die Kunst- schule besuchte und nach eigener Angabe die künstleris­che Begabung ihrer Eltern geerbt hat. Moderne gegenständ­liche oder skizzenhaf­t angelegte figürliche Ölmalerei gehört ebenso zu ihrem gezeigten Repertoire wie vielfarbig­e Pastellgem­älde in leuchtende­n Farben oder Porträts. Letztere fertigt sie in Tusche mit Pinsel für feine und mit Lederstück­en für flächigere Gestaltung direkt auf der Leinwand an – eine Technik, bei der sie fehlerfrei vorgehen muss und mit der sie sehr eindrückli­che Charakteri­sierungen, auch als Auftragsar­beiten, kreiert. In Öl-Spachtelte­chnik erschuf sie impression­istisch anmutende Blumen-Stillleben oder in gedeckten Farben eine Abendansic­ht mit dem Varieté Moulin Rouge in Paris.

 ?? RP-FOTO: NICOLE PETERS ?? Silvia Schäffner erläutert Referentin Annika Schmitz, Bürgermeis­ter Manfred Winkens und Monica Gegia-Schuhwirt ihre Malweise (v.l.). An der gegenüberl­iegenden Wand ein Werk Gegia-Schuhwirts (Clown) zu sehen.
RP-FOTO: NICOLE PETERS Silvia Schäffner erläutert Referentin Annika Schmitz, Bürgermeis­ter Manfred Winkens und Monica Gegia-Schuhwirt ihre Malweise (v.l.). An der gegenüberl­iegenden Wand ein Werk Gegia-Schuhwirts (Clown) zu sehen.

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