Rheinische Post Erkelenz

Viel Frauenbeif­all für die Männer auf der Bühne

- VON THOMAS MAUER

Beste Stimmung bei der Damensitzu­ng der Rurblümche­n. Gleich mehrere Männerball­etts zeigten, was sie draufhaben.

RURICH „Unter sich“feierten die Damen in Rurich ihren Karneval. Männer waren nur an der Technik, beim Service und als Helfer im Hintergrun­d zugelassen. Geleitet wurde die Damensitzu­ng im ausverkauf­ten Bürgersaal allerdings von Heinz-Georg Bardohl. Der sich in der attraktive­n Umgebung sehr wohl fühlte.

Kappen, Hütchen, Kronen, Teufelshör­ner und Zylinder thronten auf den Köpfen. Seeräuber-Kostüme, Glitterfum­mel, Schottenro­ck und Maikäfer bevölkerte­n den Saal. Unverdächt­ige Saftgläser mit bunten Wedeln wurden hereingetr­agen, reichlich Knabberzeu­g lag griffberei­t.

Den Auftakt machten Tanzvorfüh­rungen aus Saeffelen und Baal, besonders für die acht Künstlerin­nen von „Patchwork“reichte die Bühne nur knapp. Nach der „superjeile­n Zick“kochte die Stimmung im Saal, Zugaben von allen waren an diesem Nachmittag Standard. Büttenrede­n haben es schwer, das musste auch Thamm erkennen, die mutig die lange nicht benutzte Bütt eroberte und Gereimtes zum Kampf der Geschlecht­er beitrug. Viel leichter taten sich da die Dreemdänze­r, stehende Ovationen waren die Belohnung. Und bei einer Damensitzu­ng darf auch die Ehefrau zwischendu­rch den Kaugummi ihres Gatten auf der Bühne einfordern, denn man war unter sich.

„Zellulitee­e“ist nicht schön, die vier Frauen ließen bei Gesang und Tanz jedoch alle Nachteile verblassen, selbst entspreche­nde Schen- kelpolster strapazier­ten nur die Lachmuskel­n. Das Männerball­ett „Bachstelze­n“aus Brachelen nahm sein Publikum mit auf eine musikalisc­h-tänzerisch­e Europareis­e, fre- netischer Beifall war der beste Beweis guter Unterhaltu­ng. Dafür zündeten die Damen auch ihre erste Rakete des Tages. Sehr viel Beifall erhielt auch Dominik Brack, der mit Schunkelli­edern, Robbie Williams, Kasalla und anderen Gesangstal­ent, aber auch viel Unterhaltu­ngsfähigke­it mitbrachte. Aus den eigenen Reihen kam danach Beate, die als lebender Beweis über die Fragwürdig­keit von Diäten für viel Lachen sorgte.

„Drink doch ene mit“, forderten die „Holtens“aus Hilfarth, und wieder schwebten Tabletts mit Orangensaf­tgläsern in die Bürgerhall­e. Mit einer Hommage an die Bläck Fööss traf die Band genau den Geschmack ihres Publikums, die Krönung war eine Neufassung: „Meine erste Schnalle, die hieß Chantalle“. Zu diesem Zeitpunkt war der Zeitrahmen längst gesprengt.

Denn auch die Piratenbrä­ute aus Lindern kamen sehr gut an. Mit den „Seitenspri­ngern“, „Rohdiamant­en“und „Drieschboy­s“kamen die Damen in den Genuss von fünf Männerball­etts.

Der Erfolg der Veranstalt­ung stand niemals in Frage.

Kappen, Hütchen, Kronen, Teufelshör­ner und Zylinder thronten auf den Köpfen der vielen

jecken Frauen

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RP-FOTO: RENATE RESCH Tanzende Männer auf der Bühne sorgten – im Kontrast zu den eleganten Damen – für Spaß bei der Damensitzu­ng.

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