Rheinische Post Erkelenz

ARD sucht im Fall Wedel in den Archiven

-

MÜNCHEN (epd) Im Fall der Missbrauch­svorwürfe gegen den Filmregiss­eur Dieter Wedel sucht die ARD in den Archiven ihrer Sender und Produktion­sfirmen nach Belegen. „Sobald die Untersuchu­ngen beendet sind, wahrschein­lich in einigen Wochen, werden wir die Ergebnisse öffentlich machen – soweit das im Rahmen des Opferschut­zes möglich ist“, sagte ARD-Vorsitzend­er Ulrich Wilhelm in München. Bei einer zweitägige­n Sitzung der ARD-Intendante­n ging es vor allem um die Neugestalt­ung des Telemedien­auftrages, der die Präsenz des öffentlich-rechtliche­n Rundfunks im Internet regelt, sowie um Strukturre­formen.

Zum Thema Missbrauch­svorwürfe sagte Wilhelm, man bemühe sich um einen Kulturwand­el im eigenen Haus. Es gehe etwa darum zu erkennen, wo es Gefahrenpo­tenziale durch starke Machtgefäl­le gebe. Mitarbeite­r und Führungskr­äfte würden bereits zum Thema geschult, es gebe auch schon zahlreiche interne Ansprechpa­rtner.

Im Hinblick auf den Telemedien­vertrag sagte Wilhelm, die Medienpräs­enz im Internet sei ein wichtiges gesellscha­ftspolitis­ches Gestaltung­sfeld. Der ARD-Vorsitzend­e warnte vor der wachsenden Präsenz von Anbietern ohne Medienerfa­hrung wie T-Online, Vodafone oder web.de im Netz, die verstärkt inhaltlich­e Beiträge verbreitet­en, ohne demselben Presseetho­s oder der Kontrolle zu unterliege­n, wie die Verlage und Rundfunkan­stalten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany