Vermutlich war das Tier im Feld doch kein Wolf
WASSENBERG (gala) Seit Donnerstag wachsen Zweifel, ob es sich bei dem am vergangenen Samstag im Feld bei Brachelen und Erkelenz viermal gesichteten Tier um einen wild lebenden Wolf gehandelt hat. Denn bei Birgelen wurde ein wolfsähnliches Tier, ein Wolfshybride, eingefangen und seinem Besitzer, der ihn schon vermisste, übergeben. Die Kreisverwaltung wolle das noch überprüfen, teilte Konrad Hecker, Leiter des Regionalforstamtes Rureifel-Jülicher Börde, gestern mit: „Also vermutlich falscher Alarm.“
Zwar waren sich mehrere Beobachter sicher, einen Wolf gesehen zu haben, und durchwandernde Wölfe sind auch in Nordrhein-Westfalen schon gesichtet worden, doch ist Lars Delling, beim Kreis-Umweltamt zuständig für Naturschutz, überzeugt: „Das war eindeutig ein Wolfshybride, kein reinrassiger Wolf.“Ein Wolf wäre einfach weggelaufen und hätte sich nicht einfangen lassen, allenfalls mit einem Betäubungsgewehr. „Da kommt man nicht mal auf zehn Meter ran, ohne Narkose geht da gar nichts.“
Beim Wildpark Gangelt, der echte beim Kreis Heinsberg auch gemeldete Wölfe hält, war kein Tier abgängig. Hybriden, also Züchtungen mit Wolfsblut, müssen nur bis zur vierten Generation gemeldet werden. Beim Kreis Heinsberg war das gefangene Tier nicht gemeldet, sein Besitzer unbekannt.
Bei Wolfshybriden müssten die Besitzer wissen, was sie tun, sagte Delling weiter: „Die sind weit entfernt von einem normalen Hund.“Um die Beobachtungen mit letzter Sicherheit zu klären, wäre Delling erfreut, wenn sich der Besitzer beim Umweltamt melden würde (Telefon 02452 136139).