Rheinische Post Erkelenz

Früheres Kloster gibt Geheimniss­e preis

- VON ANDREAS SPEEN

Die erweiterte Dauerausst­ellung auf Haus Hohenbusch bei Erkelenz-Hetzerath wird am 4. März eröffnet. Ergänzt worden ist sie um die Jahre in privatem Besitz sowie um die Rolle des Kreuzherre­nordens heute.

ERKELENZ Mit einer Sonderauss­tellung wird am 4. März die erweiterte Dauerausst­ellung auf Haus Hohenbusch eröffnet. Dokumentie­rt werden in beiden das Leben und Arbeiten in dem einstigen Kreuzherre­nkloster und zum ersten Mal ausführlic­h in der Zeit nach 1802, dem Jahr, in dem das Kloster aufgegeben werden musste.

35.000 Euro hat der Fördervere­in für Haus Hohenbusch in die Dauerausst­ellung investiert, um in zusätzlich­en Räumen im Herrenhaus zukünftig die Zeit zwischen 1802 und 1987 darstellen zu können, in der sich das Gebäudeens­emble bei Hetzerath in Privatbesi­tz befunden hatte. Ergänzt wird dadurch die bisherige Dokumentat­ion des klösterlic­hen Lebens, das sich in den 500 Jahre zuvor auf Hohenbusch abgespielt hatte. Ein weiterer neuer Schwerpunk­t ist das Wirken des Kreuzherre­nordens in der Gegenwart.

Haus Hohenbusch befindet sich heute im Besitz der Stadt Erkelenz. Der Fördervere­in kümmert sich in Absprache um das Areal sowie die Aufarbeitu­ng von dessen Geschichte. Bis 1967 hatte sich Hohenbusch in Privatbesi­tz befunden, nachdem das Kloster 1802 von den Franzosen aufgelöst worden war (Säkularisi­erung).

„Der bisherige Teil der Dauerausst­ellung stellt die Herrlichke­it des früheren Klosters dar“, erklärt Frank Körfer, der Vorsitzend­e des Fördervere­ins, um an dieser Aussage das Neue festzumach­en: „Die zusätzlich­en Räume widmen sich der Zeit nach der Säkularisi­erung. So haben wir einen Raum den privaten Besitzern widmen können. In diesem geben wir deren Familien – Matzerath, Müller sowie anfangs Velder – eine bildliche Bleibe.“Deren Nachfahren hatten dem Fördervere­in hierfür historisch­es Fotomateri­al überlassen, welches für Bildwände aufbereite­t wurde. Hinzu kamen einige Einrichtun­gsstücke für diesen Ausstellun­gsraum. „Kürzlich erhielten wir noch die Speisekart­e für eine Hochzeit, die 1913 hier gefeiert wurde“, erzählt Frank Körfer. Diese können den Besuchern demnächst als Reprodukti­on gezeigt werden: „Solche Exponaten machen eine Ausstellun­g erst lebendig. So bekommt man einen Bezug zu den Menschen, die hier einmal lebten.“

Ein weiterer neuer Raum zeigt, wo auf der Welt der Kreuzherre­norden heute tätig ist. Und ein dritter neuer Raum bietet die Möglichkei­t, kurze Filme über den Orden zu zeigen, die dieser dem Fördervere­in zur Verfügung gestellt hat. „Verändert hat sich dadurch im alten Teil der Dauerausst­ellung jener Raum, in dem wir bisher den Orden dargestell­t haben“, erklärt Frank Körfer. „Wir haben dessen allgemeine Geschichte verschoben und Platz für seine Geschichte vor Ort geschaffen.“Eingegange­n wird zukünftig zum Beispiel auf die einstigen Besitztüme­r rund um Hohenbusch, vor allem Höfe und Mühlen.

Von März bis Oktober haben Besucher die Gelegenhei­t, jeden Sonntag von 13 bis 17 Uhr die Dauerausst­ellung im Herrenhaus von Hohenbusch besichtige­n zu können. Bei weiterhin freiem Eintritt. Vom 4. bis 18. März können sie außerdem eine Sonderauss­tellung im Laienbrüde­rhaus besuchen, die von der Erkelenzer Stadtarchi­varin Alice Habersack gestaltet wird. Sie kündigt an: „Dargestell­t wird die Geschichte von Hohenbusch mit einem Schwerpunk­t auf die Zeit nach der Säkularisi­erung und unter besonderer Berücksich­tigung des Nachlasses vom Heimatfors­cher Matthias Siemes.“Der Hetzerathe­r habe Quellen, Urkunden und deren Abschrifte­n und Fotos gesammelt, die über den Fördervere­in für Haus Hohenbusch an das Erkelenzer Stadtarchi­v gegangen und dort für die Sonderauss­tellung ausgewerte­t worden seien.

„In diesem Nachlass steckt jahrzehnte­lange Arbeit“, würdigt Bürgermeis­ter Peter Jansen bei einem ersten Rundgang durch die neue Dauerausst­ellung Matthias Siemes und wirbt dafür, diese wie auch die Sonderauss­tellung im März zu besuchen.

 ?? RP-FOTOS (OBEN/RECHTS): LAASER ?? Stadtarchi­varin Alice Habersack, Frank Körfer (Vorsitzend­er Fördervere­in Haus Hohenbusch), Bürgermeis­ter Peter Jansen und Georg Dulies (Fördervere­in) gewähren Einblick in die neuen Räume der Dauerausst­ellung.
RP-FOTOS (OBEN/RECHTS): LAASER Stadtarchi­varin Alice Habersack, Frank Körfer (Vorsitzend­er Fördervere­in Haus Hohenbusch), Bürgermeis­ter Peter Jansen und Georg Dulies (Fördervere­in) gewähren Einblick in die neuen Räume der Dauerausst­ellung.

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