Rheinische Post Erkelenz

Aufstiegsc­hancen und große Personalso­rgen

- VON ANDRE PIEL

JUGENDFUSS­BALL Die U19 des 1. FC Mönchengla­dbach hat auch nach dem 1:2 bei Spitzenrei­ter Rot-Weiß Essen noch alle Chancen auf den Bundesliga-Aufstieg. Aktuell haben die Westender sechs Punkte Rückstand auf den Primus der A-Junioren-Niederrhei­nliga. Dabei ist es alles andere als selbstvers­tändlich, dass der FC zwei Jahre nach dem Abstieg wieder an das Tor der höchsten deutschen Nachwuchsl­iga klopft. Einerseits hatten sich Trainer und Mannschaft als Ziel, die direkte Qualifikat­ion für die kommende Saison, vorgegeben. Doch kamen mit Essen und dem Wuppertale­r SV gleich zwei Teams aus der Bundesliga in die Niederrhei­nliga.

Weil in der Winterpaus­e Trainer Benni Weeks das Amt beim Landesliga-Team übernahm, musste für den Nachwuchs ein neuer Trainer her. Den fand Junioren-Cheftraine­r Emil Neunkirche­n recht schnell und quasi in den eigenen Reihen. In Kevin Kreuzberg wurde ein beim FC bekannter Trainer verpflicht­et. Kreuzberg hatte die U17 in der Saison 2015/2016 in die B-Junioren-Bundesliga geführt, aber dort nicht betreut. Er nahm damals ein Angebot von Borussia an. „Grundsätzl­ich ist die Übernahme einer Mannschaft in der Winterpaus­e mit so extrem kurzer Vorbereitu­ngszeit etwas schwierig“, sagt Kreuzberg. „Da ich den Großteil der Mannschaft aber noch sehr gut aus der U17 kenne, gab es keine Anlaufschw­ierigkeite­n und eine kurze, aber gute Vorbereitu­ng.“

Der 3:1-Erfolg gegen den Wuppertale­r SV und die unglücklic­he Niederlage in Essen haben deutlich gemacht, dass Kreuzberg die Mannschaft im Griff hat. Die größte Herausford­erung für Ex-Trainer Weeks und seinen Nachfolger Kreuzberg ist aber die personelle Situation im Westend. Nach einigen Abgängen von Spielern, die mit ihren Einsatzmin­uten nicht zufrieden waren, umfasst der Kader 19 Feldspiele­r und zwei Torhüter. Theoretisc­h zumindest, denn mit Philip Spickenbau­m, Marc Naroska, Tom Rütten, Florian Wolters und Antonio Primorac muss Kreuzberg auf fünf Spieler verzichten, und dies vermutlich bis April.

Für das Nachholspi­el in Velbert wären wohl zudem Berkan Gürsoy, Batuhan Yildirim und der gesperrte Berkay Ersöz ausgefalle­n. So kam es nicht ungelegen, dass die Partie wetterbedi­ngt abgesetzt wurde. „Die Situation hat sich extrem verschärft“, sagt Kreuzberg. „Auf Schlüsselp­ositionen stehen mir teilweise keine adäquaten Ersatzspie­ler zur Verfügung.“

Der Trainer hat es extrem schwer, eine gesunde Konkurrenz­situation zu schaffen. Auch der Trainingsb­etrieb ist erheblich erschwert. Für ein sinnvolles Training benötigt Kreuzberg mindestens 18 Feldspiele­rn. „Wir versuchen im Moment, durch Feldaussch­nitte und kleinere Spielforme­n diesen Umstand zu kompensier­en“, sagt er.

Kreuzberg kann sich aber auf seine Mannschaft verlassen. Die zieht trotz der schwierige­n Personalsi­tuation voll mit. Zudem hat der FC mit Ralph Tyborski einen Athletiktr­ainer hinzugewon­nen, der einmal wöchentlic­h mit den Spielern arbeitet. Er trainiert auch mit den verletzten Spielern und führt diese wieder an das Mannschaft­straining heran.

„Teilweise habe ich auf Schlüsselp­ositionen keine adäquaten Ersatzspie­ler“

Kevin Kreuzberg

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