Rheinische Post Erkelenz

Gotischer Spitzbogen dauerhaft offengeleg­t

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HETZERATH (spe) Dauerhaft sichtbar bleibt im Herrenhaus von Hohenbusch eine Mauerstruk­tur, die Hinweis darauf gibt, wo sich einst der Kreuzgang des früheren Kreuzherre­nklosters bei Hetzerath angeschlos­sen haben dürfte. Jetzt hat die Stadt Erkelenz das offengeleg­te Mauerwerk gesäubert und mit einer Glasplatte versehen, um Besuchern darauf dauerhaft einen Blick zu ermögliche­n.

Aufgrund von Schäden am Sockelputz im Herrenhaus war dieser im Frühjahr 2017 auf einer Höhe von einem Meter abgeschlag­en worden, um die Fläche zu trocknen und sanieren. Dabei traten Strukturen in der Mauer zutage, die (wie berichtet) weitere Untersuchu­ngen nach sich zogen. Martin Fauck, Leiter des Hochbauamt­es und der Erkelenzer Denkmalbeh­örde, fasst zusammen: „Es bestand schon länger die Vermutung, dass sich zwischen dem Herrenhaus als einem Flügel der ursprüngli­chen Klosteranl­age und der ehemaligen Klosterkir­che ein Kreuzgang befunden haben muss. Daher wurde die Wand nach Abschlagen des Sockelputz­es auf Spuren eines Kreuzgangs hin überprüft.“Und tatsächlic­h stieß man an verschiede­nen Stellen auf Spuren: „Zunächst war festzustel­len, dass die Fensterbrü­stungen ursprüngli­ch tiefer gelegen waren, bei einem Fenster wird es sich um eine Tür gehandelt haben, und schließlic­h zeigten sich an einer Stelle Fugen, die auf eine breitere Öffnung hindeutete­n.“An dieser Stelle sei der Putz daraufhin noch weiter abgeschlag­en worden: „Dabei zeigte sich, dass es sich offensicht­lich um einen gotischen Spitzbogen handelt, der auf eine Öffnung zu dem vermuteten Kreuzgang hinweist.“

Dieser Bereich war daraufhin zu- nächst offengehal­ten worden, um das weitere Vorgehen mit dem Landschaft­sverband Rheinland abzuklären. Weil sich dabei die Vermutung erhärten ließ, dass sich dort früher ein Kreuzgang angeschlos­sen haben dürfte, entstand die Idee, die Fläche zur Veranschau­lichung auch in Zukunft offenzuhal­ten und mit einer Glasplatte zu verkleiden.

Auch wenn diese Platte jetzt angebracht worden ist, sind die Untersuchu­ngen zu diesem einstigen Spitzbogen noch nicht abgeschlos­sen. Studierend­e vom Archäologi­schen Institut der Universitä­t Köln hatten im Oktober vergangene­n Jahres den Bereich der ehemaligen Klosterkir­che und des Herrenhaus­es vor Ort erforscht. Derzeit werden die Ergebnisse laut Fauck noch ausgewerte­t: „Nach Abschluss der Auswertung sowie ergänzende­n Untersuchu­ngen vor Ort im Frühjahr durch das Archäologi­schen Institut der Universitä­t Köln wird zu den Funden noch weiter berichtet werden können.“

Kölner Archäologe­n kommen im Frühjahr für ergänzende Untersuchu­ngen

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