Rheinische Post Erkelenz

TVK und Borussia sind unter Zugzwang

- VON GEORG AMEND UND WILTRUD WOLTERS

Die Drittliga-Handballer aus Korschenbr­oich brauchen im Heimspiel eine Überraschu­ng, der Oberligist benötigt auswärts Konzentrat­ion.

HANDBALL Dass der TV Korschenbr­oich die Dritte Liga sportlich noch halten kann, scheint utopisch. Acht Punkte Rückstand hat der Tabellenvo­rletzte inzwischen auf den ersten Nichtabsti­egsplatz, vier Zähler sind es auf den drittletzt­en Rang, der am Saisonende möglicherw­eise zu einer Relegation berechtigt. Dort steht derzeit die HSG Handball Lemgo II, gegen die der TVK noch ein Rückspiel zu bestreiten hat, aber auch bei einem Sieg dann läge er immer noch zwei Punkte zurück.

So müssen die Korschenbr­oicher neben direkten Duellen im Abstiegska­mpf auch solche gewinnen, in denen sie eigentlich Außenseite­r sind. Eine solche Partie steht heute (19.30 Uhr) an, wenn der Tabellense­chste Longeriche­r SC in der Waldsporth­alle gastiert. „Das ist mit Sicherheit eine sehr schwere Aufgabe“, sagt TVK-Trainer Ronny Rogawska, der am Mittwoch seinen 49. Geburtstag feierte – unter anderem, indem er die Jugend und seine Erste Mannschaft trainierte.

Letzteres war in dieser Woche nur eingeschrä­nkt möglich: Philip Schneider fiel mit einer Zerrung ebenso ein paar Tage aus wie Aaron Jennes, Luca Bohrmann und Erik Hampel (alle Grippe), ob Letzterer heute auflaufen kann, sei „sehr fraglich“, sagt Rogawska. Immerhin konnte Julian Mumme wieder mittrainie­ren, der wurfstarke Spielma- cher hatte zuletzt bei der 24:35-Niederlage in Leichlinge­n wegen Rückenprob­lemen passen müssen. „Es sah unter der Woche schon besser aus. Ich hoffe, dass ich auf ihn zurückgrei­fen kann“, sagt Rogawska.

Der Auftritt in Leichlinge­n hatte ihm nicht nur wegen des hohen Ergebnisse­s nicht gefallen. „Wir haben da im Angriff zu viel parallel gespielt und zu wenig Druck in die Tiefe gemacht. Das muss gegen Longerich besser werden“, sagt der Trainer, der über den Gegner zu berichten weiß: „Die Kölner haben in den letzten drei Jahren eine bemerkensw­er-

Tobias Elis te Entwicklun­g von einem Aufsteiger zu einem festen Bestandtei­l der Dritten Liga gemacht. Sie sind eingespiel­t und spielen vorne einen guten Ball mit Benjamin Richter als Mittelmann.“Das „Prunkstück“aber, ist laut Rogawska „die Abwehr, die sehr, sehr schwer zu knacken ist und aus der sie schnell umschalten mit Erster, Zweiter Welle und Schneller Mitte“. Das bedeute für sein Team: „Wir müssen vorne geduldig spielen und Longerich beschäftig­en, der Ball muss laufen, um das schnelle Umschalten zu verhindern.“Und, wichtig: „Wir spielen zu Hause und müssen versuchen, eine Überraschu­ng zu erzwingen“, schließt der Trainer.

Oberligist Borussia Mönchengla­dbach muss heute beim TSV Aufderhöhe in Solingen antreten. Die Erinnerung­en an den Gegner sind positiv. Im Hinspiel feierten die Borussen mit 42:24 ihren bislang höchsten Saisonsieg. „An dem Tag hat wirklich alles reibungslo­s geklappt. Aber wir müssen uns davor hüten, zu glauben, dass das im Bunker in Aufderhöhe auch so geht“, sagt Borussias Trainer Tobias Elis. Ein Selbstläuf­er sei die Aufgabe keineswegs. „Wir dürfen den Gegner nicht unterschät­zen. Aufderhöhe hat nur mit einem Tor gegen Unitas Haan verloren“, warnt Elis.

Vor allem auswärts stünde es den Borussen auch nicht gut zu Gesicht, irgendeine­n Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen, denn die Bilanz ist mit fünf Niederlage­n bei acht Spielen in fremden Hallen äußerst bescheiden. Elis nimmt seine Spieler daher in die Verantwort­ung: „Die zwei Punkte sind Pflicht.“Trotz der über Karneval nicht so optimalen Vorbereitu­ng fordert er, dass sich die Spieler fokussiere­n, denn es geht für den Tabellenfü­nften darum, nicht weiter abzurutsch­en. „Das Mittelfeld ist nicht unser Anspruch“, sagt er. Tobias Eickmanns und Niklas Berner sind angeschlag­en, ihr Einsatz ist fraglich. Aufgrund von Verletzung­en stehen Torhüter Martynas Savonis und Andreas Heitzer nicht zur Verfügung.

„Zwei Punkte sind Pflicht. Das Mittelfeld ist nicht unser

Anspruch.“

Trainer Borussia Mönchengla­dbach

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