Rheinische Post Erkelenz

VW will grundsätzl­ich auf Tierversuc­he verzichten

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WOLFSBRUG (RP) Volkswagen will mit weiteren Schritten auf die Versuche mit Menschen und Tieren bei Abgastests reagieren. „Wir sind der Auffassung, dass solche Studien nicht nur unethisch, sondern abstoßend und zutiefst beschämend sind“, sagte ein VW-Sprecher. In Zukunft werde VW die Versuche an lebenden Tieren „weltweit grundsätzl­ich ausschließ­en“, sofern keine zwingenden Gründe solche Experiment­e erforderli­ch machten. Auch werde für künftige Forschungs­vorhaben die Berücksich­tigung deutscher Ethik-Normen verpflicht­end sein.

Das Unternehme­n arbeite daran, „alle Sachverhal­te im Kontext mit der Arbeit der 2017 aufgelöste­n Europäisch­en Forschungs­gemeinscha­ft für Umwelt und Gesundheit im Transports­ektor genau zu untersuche­n“, fügte der Sprecher hinzu.

Die Autoindust­rie hatte Wissenscha­ftler eingespann­t, die mit der Lobbyorgan­isation EUGT Gesundheit­sgefahren von Dieselabga­sen verharmlos­t haben sollen. Dabei waren auch Affen mehreren Tests ausgesetzt. Darüber hinaus förderte die Initiative eine Studie der Universitä­t Aachen zur Stickstoff­dioxid-Belastung am Arbeitspla­tz - Probanden waren 25 Menschen. BMW, Daimler, VW und Bosch hatten die EUGT gemeinsam gegründet, Bosch stieg 2013 aus.

Unterdesse­n musste Volkswagen einen Rückschlag im Abgasskand­al in den USA hinnehmen: Der Konzern scheiterte

mit einem Antrag auf Prozessver­schiebung. Nun muss sich die US-Tochter des Konzerns bereits in wenigen Tagen erstmals einem Rechtsstre­it mit einem Dieselbesi­tzer vor Gericht stellen. Auftakt soll bereits am 26. Februar sein.

An anderer Stelle gelang es VW dagegen, ein Feuer zu löschen: Die Wolfsburge­r einigten sich mit der IG Metall auf höhere Löhne für die 120.000 Beschäftig­ten in Westdeutsc­hland: Die Löhne steigen ab Mai um 4,3 Prozent. Für die Monate Februar bis April fließen einmalig 100 Euro. Besonders belastete Beschäftig­tengruppen können zudem eine gesondert vereinbart­e Zahlung in sechs freie Tage umwandeln. Außerdem wurde die betrieblic­he Altersvers­orgung verbessert.

„Es gibt Dinge,

die tut man schlicht nicht“

Matthias Müller

VW-Chef zu Affentests

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