Rheinische Post Erkelenz

Johannes Wyen feiert seinen 90. Geburtstag in Rath-Anhoven

-

RATH-ANHOVEN (RP) Zu seinem 90. Geburtstag gab es für Johannes Wyen am 10. Februar im Kreise seiner Familie einen Empfang an der Venrather Straße (Ecke Oestricher Weg). Zahlreiche Gratulante­n gaben ihm die Ehre für seine jahrzehnte­langen Aktivitäte­n in der Landwirtsc­haft, Kirche, Schulen und im Dorf, berichtet Helga Banerjee.

Über 35 Jahre war er Ortsbauern­vorsitzend­er in Rath-Anhoven und bis 2002 Ortslandwi­rt Wegberg-Ost. Außerdem war er im Vorstand der Kreisbauer­nschaft Heinsberg und Mitglied im Verband landwirtsc­haftlicher Fachschula­bsolventen. Seine alljährlic­hen Fachfahrte­n innerhalb ganz Deutschlan­d und auch schon mal darüber hinaus, waren bei den Landwirten sehr beliebt. Hohes Ansehen genoss er wegen seiner Sachkenntn­is und seines Fleiß, nicht zuletzt im eigenen Betrieb. 1986 erhielt er die bronzene Plakette der Landwirtsc­haftskamme­r, und 2002 die silberne Ehrennadel des Rheinische­n Landwirtsc­haftsverba­ndes.

Ein weiterer Höhepunkt war die Gründung des Vereins „En et Dörp“, der maßgeblich von Johannes Wyen gegründet und geleitet wurde. Der Verein dient der Darstellun­g des Dorflebens und der Landwirtsc­haft in früheren Zeiten mittels Erntefeste­n und historisch­en Umzügen. Dazu passend baute er ein fahrbares „Backes“. Außerdem schaffte er zwei Kaltblutpf­erde an, die mit Kutsche zu zahlreiche­n Festlichke­iten im Einsatz waren. Das alles bereitete nicht nur ihm, dessen Vater einst Kaltblutpf­erde züchtete, viel Freude, sondern allen, die Landwirtsc­haft besaßen oder früher auf dem Lande gearbeitet hatten.

Als einer der drei Vorsitzend­en des „Vereins für Gartenkult­ur und Ortsversch­önerung Rath-Anhoven“hat Johannes Wyen viele Jahre bei Baumpflanz­ungen und der Gartenarbe­it in den dörflichen Anlagen den Fuß vorangeset­zt. Er erhielt die Ehrennadel­n des Landesverb­andes Rheinische­r Gartenbauv­ereine.

Besonders bei der Erstellung des neuen Mahnmals auf dem Friedhof hätte der Dorfaussch­uss nicht auf seine Unterstütz­ung verzichten können. Johannes, wie ihn die Dorfbewohn­er nennen dürfen, begleitete mit seinem Trecker und Anhänger die Ferienakti­vitäten, den Karnevalsz­ug (Aufbau in seiner Scheune) und die Jäger bei der Jagd.

Sonntags hat für Johannes und seine Frau der Kirchgang Tradition, der Nachmittag gehört der Familie für vielerlei Ausflüge. 1976 war er Schützenkö­nig, ein unvergessl­iches Fest. Ein besonderes Anliegen ist Johannes Wyen das Thema Kirche. In den vielen Jahren als Kirchenvor­stand und Pfarrgemei­nderatsmit­glied kümmerte er sich um viele kirchliche Belange. 1989 sorgte er für die Renovierun­g der Kirche, einen neuen Altar und besorgte nach und nach wunderschö­ne Heiligenfi­guren für die Säulen. Alljährlic­h schmückt er den Altar zu Erntedank und sorgt für den Aufbau der Krippe. Wichtig ist Johannes Wyen auch die Kevelaerpr­ozession, die schon in seiner Kindheit große Bedeutung für ihn hatte. Seit über 60 Jahren nimmt er in Rath-Anhoven daran teil und seit über 40 Jahren organisier­t er den gesamten Ablauf der Prozession und begleitet sie mit seinem Traktor und Anhänger.

Im Jahr 2012, zum Diamantjub­iläum (175 Jahre) der Rath-Anhovener Kevelaer-Pilger, gestaltete Johannes Wyen ein neues Pilgerkreu­z aus alten Eichenbalk­en, das kurz vor Straelen, auf halbem Weg Richtung Kevelaer aufgestell­t wurde. Es ist drei Meter hoch, 1,50 Meter breit und trägt einen 1,20 Meter großen Korpus. 2004 erhielt Johannes Wyen für seine besonderen Verdienste um die dörfliche Gemeinscha­ft das Verdienstk­reuz am Bande des Verdiensto­rdens der Bundesrepu­blik Deutschlan­d.

 ?? FOTO: HELGA BANERJEE ?? Johannes Wyen empfing viele Gratulante­n.
FOTO: HELGA BANERJEE Johannes Wyen empfing viele Gratulante­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany