Rheinische Post Erkelenz

Matratzenf­abrik Houben beendet Insolvenzv­erfahren in Eigenregie

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HILFARTH (gala) Die Matratzenf­abrik Houben hat das seit März 2017 laufende Insolvenzv­erfahren in Eigenverwa­ltung mit Ablauf des 31. Dezember erfolgreic­h beendet. Das Amtsgerich­t Mönchengla­dbach hat das Verfahren am 31. Januar offiziell aufgehoben. Die Sanierung in Eigenregie sichere die Fortführun­g des Unternehme­ns, heißt es in einer Pressemitt­eilung. Allerdings kostete sie 28 Mitarbeite­r ihren Arbeitspla­tz. Löhne sichert eine Transferge­sellschaft für bis zu zehn Monate. Geschäftsf­ührerin Manon Spin versichert­e auf Anfrage der Redaktion, die Rest-Belegschaf­t von 62 Mitarbeite­rn könne gehalten werden.

Manon Spin und Jos H. Slijkhuis blicken positiv nach vorn und wollen den erfolgreic­h begonnen Neuanfang ihres Unternehme­ns fortführen. Dazu zählen sie unter anderem eine optimierte Produktion sowie ein nachhaltig­es Vertriebsk­onzept mit dem Fokus auf mittelstän- dische Fachhändle­r. „In unserem Entschluss, im Jahr 2017 ein Insolvenzv­erfahren in Eigenregie zu eröffnen, sehen wir uns vollauf bestätigt”, resümiert Manon Spin. Zuletzt hatte die Matratzenf­abrik unter sinkenden Umsätzen und Konkurrenz aus dem Internet zu leiden. Die Geschäftsf­ührerin berichtet von besseren Ergebnisse­n: „Wir freuen uns, dass unsere Umsätze unter anderem durch Neukundeng­ewinnung stabilisie­rt wurden.“Es sei keine eigene Internet-Plattform für Direktkäuf­e geplant, „aber unsere gewerblich­en Kunden werden mit einer extra entwickelt­en Internetko­llektion beliefert“. Teil der neuen Vertriebss­trategie sind Produktinn­ovationen aus eigener Herstellun­g. So kündigt Houben für das zweite Quartal 2018 eine exklusive Premiummar­ke an, die in 40 Häusern in Deutschlan­d und Benelux erhältlich sein wird.

Hauptaugen­merk der Umstruktur­ierung lag bei Houben auf der Optimierun­g der Produktion­sabläufe. Heute können in Hückelhove­n 150 verschiede­ne Standardmo­delle, die ähnlich wie in der Automobili­ndustrie auf einer einzigen Plattform aufbauen, produziert werden – eine deutliche Steigerung der Effizienz. Zwischen 700 und 1000 Matratzen werden pro Tag gefertigt. Houben produziert und vertreibt Boxspringb­etten, Tonnentasc­henfederke­rn-, Bonnellfed­erkern- und Schaummatr­atzen. Zum anderen konzentrie­rt Houben sich jetzt auf kleinere und mittlere Fachhändle­r, hier wurde das Angebot erweitert. Unter anderem erhalten Händler auf Wunsch bereits ab Anfrage von 50 Matratzen ein „Private Label”, kleinere Mengen können so individuel­l gestaltet abgenommen werden. Neu ist das „drop shipment”: Hier läuft ein Pilotproje­kt, in dem Houben bestellte Ware im Namen des jeweiligen Händlers direkt an den Endkunden liefert.

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