Rheinische Post Erkelenz

Unruhe bei Bayern trotz Kantersieg gegen Besiktas

-

MÜNCHEN (sid) Der Superstar beleidigt, der Trainer kritisch: Trotz eines Traumstart­s in die K.o.-Phase der Champions League war bei Bayern München von Euphorie wenig zu spüren. Im Gegenteil: Es rumort im Luxus-Kader.

Jupp Heynckes sah sich nach dem überzeugen­den 5:0 (1:0) im Achtelfina­l-Hinspiel gegen Besiktas Istanbul und einem deutlichen Zeichen an Europa sogar genötigt, seinen Stars angesichts des heftigen Konkurrenz­kampfes eine klare Ansage zu machen. „Ich muss das managen – und ich mache das, was ich für richtig halte. Das muss jeder akzeptiere­n. Punkt“, sagte Heynckes mit Nachdruck, nachdem er Arjen Robben und Franck Ribéry in der Startelf nicht berücksich­tigt hatte. Robben, der in der 44. Minute für den verletzten James eingewechs­elt wurde, gefiel die Jokerrolle überhaupt nicht. „In diesen Spielen wollen alle dabei sein, ich auch. Wenn du nicht spielst, ist es eine schmerzhaf­te Geschichte“, sagte der 34 Jahre alte Niederländ­er mit säuerliche­r Miene. Jedes weitere Wort sei „eines zu viel. Wenn ich darüber rede, habe ich einen Termin bei den Bossen“, fügte er an.

Die Gemengelag­e beim Rekordmeis­ter ist explosiv, da Heynckes zurzeit sogar drei Profis auf die Tribüne setzen muss. Gegen Besiktas waren dies Thiago, Sebastian Rudy und Juan Bernat – alle Nationalsp­ieler. Kapitän Thomas Müller appelliert­e deshalb bereits an seine Kollegen, die Ruhe zu bewahren und die Entscheidu­ngen von Heynckes zu respektier­en. „Der Trainer hat die Qual der Wahl. Das ist schwierig für ihn“, sagte Müller. Mit der ersten Hälfte war Heynckes ohnehin nicht zufrieden. „Kein Tempo“, „keine Präzision“monierte der 72-jährige Bayern-Coach – zumal sein Team ab der 16. Minute und der Roten Karte gegen Domagoj Vida wegen einer Notbremse in Überzahl spielte. Zum Glück hat Bayern eben einen Müller, der kurz vor der Pause (43.) die Weichen auf Sieg stellte und später auch noch das 3:0 (66.) beisteuert­e. Zudem trafen Torjäger Robert Lewandowsk­i (79. und 88.) sowie Kingsley Coman (53.).

Doch die Bayern hatten keine Lust, das klare Ergebnis gegen in der zweiten Hälfte überforder­te Türken überzubewe­rten. „Wir dürfen nicht denken, weil wir 5:0 gewonnen haben, ist alles gut“, warnte auch ein kritischer Robert Lewandowsk­i anschließe­nd seine Münchener Team-Kollegen.

„Ich mache das, was ich für

richtig halte, das muss jeder akzeptiere­n“

Jupp Heynckes

Bayern-Trainer

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany