Klinik als TV-Kulisse – Arzt: „Perverser Zustand“
Während die frühere Klinik Wegberg jetzt als TV-Kulisse dient, klagt ein Arzt über fehlende Krankenhausplätze.
WEGBERG Die neue TV-Serie „Schwestern – Volle Dosis Liebe“, deren erste Folgen in den vergangenen Monaten im Gebäude der früheren Sankt Antonius Klinik Wegberg an der Birkenallee gedreht wurden, ist ab heute werktäglich um 17 Uhr bei RTL II zu sehen.
Das teilt Castingredakteurin Lena Graab von der Produktionsfirma filmpool entertainment GmbH mit. In der TV-Serie dreht sich alles um das emotionsgeladene Leben der jungen Schwesternschülerin Anna, ihrer Freunde und Familie. Das leerstehende Gebäude des alten Krankenhauses dient seit November 2017 als Kulisse für TV-Aufnahmen. Über dem Haupteingang zu dem Gebäude hängt ein Schild mit der Aufschrift „Henrietten Klinikum Berlin – Gebäude C“.
Die Wegberger Sankt Antonius Klinik hatte am 2. Juni 2017 den Krankenhausbetrieb eingestellt. Die frühere Klinikleitung gab an, dass das 93-Betten-Haus nicht mehr wirtschaftlich zu führen war. Die Schließung des Krankenhausstandortes wird von vielen Bürgern in Wegberg kritisiert. Auch Johann
Dr. Wolfgang Krüll Wolfgang Krüll, der eine Arztpraxis für Allgemeinmedizin an der Birkenallee führt, hält die Entscheidung für falsch: Die Kapazität in der medizinischen Versorgung im Kreis Heinsberg sei im Moment in einem katastrophalen Zustand, teilt er in einem Video auf seiner FacebookSeite mit. Er müsse sich für Patienten, die wirklich in Notsituationen seien, schon „extrem einsetzen“, um für sie überhaupt einen Krankenhausplatz zu bekommen. „Und hier in Wegberg ist das Krankenhaus geschlossen worden, da werden jetzt Filme gedreht. Das ist im Sinne einer guten Patientenversorgung für die Stadt Wegberg ein perverser Zustand.“Die Stadt Wegberg habe sich mit dem Schließen der Klinik einen Bärendienst erwiesen.
„Das ist im Sinne einer guten Patientenversor
gung ein perverser Zustand“
Allgemeinmediziner