Virtuose musikalische Interpretationen
Mitreißend gestalteten Sängerin Inga Lühning und das „Trio Indigo“das erste Kulturring-Jazzkonzert in diesem Jahr.
WEGBERG Als eine Art „Grande Dame des Jazz“kündigte Kulturring-Beisitzerin Annemie Kammans-Feldberg die Sängerin Inga Lühning, die mit dem „Trio Indigo“auftrat, beim ersten Jazzkonzert des Vereins in diesem Jahr an. Zudem begrüßte sie den neuen Vorsitzenden des Kulturrings, Willy Meersmann, der gleichsam mit Ehefrau treuer Besucher der vom Mönchengladbacher Drummer André Spajic organisierten Jazzkonzert-Reihe ist.
Die Wegberger Mühle war einmal mehr ausverkauft – eine stattliche Zahl an Jazzfreunden war gekommen, um einen musikalisch unterhaltsamen Konzertabend zu erleben. Inga Lühning studierte in den Niederlanden und USA Gesang und hat danach mit verschiedenen Formationen unzählige Konzerte gegeben und zahlreiche CDs aufgenommen. Sie tourte jahrelang als festes Mitglied der erfolgreichen „Nu Jazz Band“durch Europa und Asien, spielte in China und Äthiopien und war als Backgroundsängerin mit den „Fantastischen Vier“und der Blues-Sängerin Marla Glen unterwegs. Auch ist sie auf dem letzten Album von Roger Cicero und auf den Platten von Tom Gäbel zu hören. An diesem Abend mit von der Partie waren André Spajic (Schlagzeug), Michael Kehraus (Kontrabass) und Markus Schinkel (in Vertretung für Martin Scholz; Piano, Melodica). „Viel Jazz, ein bisschen Swing, ein bisschen Latin und auch Pop haben wir für das Konzert ausgesucht“, sagte Sängerin Inga Lühning.
Dass sie gerne nach Gefühl die Reihenfolge der Stücke variiert, er- lebten die Zuhörer im Laufe des Abends mit. Furios und facettenreich kam dabei das Auftaktstück daher: Mit langen Sequenzen präzise intonierter Laute begann sie es und ließ es in ebensolcher Weise ausklingen. Recht ruhig stimmte sie zum Fingerschnippen das Lied „Love is here to stay“aus den 30er/40er Jahren an. Die flüssig vorgetragene Klaviereinlage wechselte sich mit der zurückgenommenen, aber intensiven Bass-Beglei- tung und dem stetig variierenden Schlagwerk ab. Sogar ein von Charlie Chaplin komponiertes Stück, „Smile“, war zu hören, bei dem die Instrumentalisten sehr harmonisch Melodien, sanfte Trommelschläge und weiche Bassklänge einbrachten. Temperamentvoll und f lott präsentierten dagegen alle einen Jazz-Standard. Ein regelrechtes Schwelgen in der Musik folgte mit der langsamen Bossa-Version von „Close to you“, bei dem der Pianist eine Solopassage auf der Melodica beitrug.
Die vier Musiker ließen sich sichtbar von den Melodien, Texten und Klängen tragen und nahmen die Zuhörer damit auf eine weitere ungewöhnliche Klangerlebnisreise mit. Individuelle Arrangements bekannter Musiker oder aus eigener Feder von teils bekannten Titeln ließen die Vier des Weiteren noch mehrfach hören – immer in ganz eigener Weise interpretiert und mitreißend zu Gehör gebracht. Sie boten musikalische Unterhaltung auf hohem Niveau und wurden jeweils mit viel Applaus belohnt.
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