Rheinische Post Erkelenz

Kraniche fliegen über NRW

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Tausende Kraniche wurden bei ihrem Flug in den Norden gesichtet.

DÜSSELDORF (chal/dpa) Es ist wieder so weit: Der große Zug der Kraniche aus den Winterplät­zen im Süden führt in diesem Jahr direkt über Nordrhein-Westfalen. Der Naturschut­zbund Nabu berichtete von Wellen von Kranichen am Himmel, die seit Sonntag über das Land ziehen. In der Summe seien mehrere Zehntausen­d Kraniche unterwegs. „Dabei mieden die Vögel die zentrale Flugroute über Hessen nahezu komplett und flogen stattdesse­n über NRW, vom Rheinland über Ruhrgebiet und Münsterlan­d“, hieß es in einer Nabu-Mitteilung.

Kraniche ließen sich vor allem an ihrer Größe und ihrem Flugbild erkennen. „Mit einer Spannweite von 180 bis 220 Zentimeter­n sind sie deutlich größer als zum Beispiel Gänse, die nur auf 170 Zentimeter kommen“, sagt Birgit Königs, Sprecherin des Nabu NRW. Zusätzlich streckten Kraniche ihre Beine nach hinten weg, bei Gänsen hingegen sehe man die Füße von unten nicht. „Bemerkensw­ert ist die Größe der Gruppen“, sagt Königs. Kraniche würden in Gruppen von mehreren tausend Tieren fliegen und riesige V-Formatione­n bilden. Bei Gänsen seien es im Schnitt nur 50 bis 100 Tiere. Die Kraniche sind jetzt auf dem Weg zu ihren Brutgebiet­en in Skandinavi­en und Ost-Europa. „Das klare Sonnenwett­er ist ideal für sie.“

Von ihrem letzten Zwischenst­opp in Frankreich bis zu ihrem nächsten an der Küste Mecklenbur­g-Vorpommern­s sind es etwa 1500 Kilometer. Auf ihrem Weg legen die Tiere bis zu 1000 Kilometer am Tag zurück und bleiben auch nachts in der Luft. Dann könne man sie nur noch an ihrem charakteri­stischen Trompeten erkennen, mit dem sich die Tiere untereinan­der verständig­en. Birgit Königs begrüßt die Entwicklun­g der Kraniche: „Die Bestände sind in den letzten Jahren recht stabil, das ist wirklich positiv.“

Die Kraniche sind am „Lac du Der“in Frankreich gestartet, einem Stausee in der Champagne, der wegen der durchziehe­nden und rastenden Kraniche bekannt ist. Dort wurden laut Nabu Sonntagfrü­h noch fast 90.000 Kraniche gezählt.

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FOTOS: PEXELS, IMAGO Kraniche lassen sich gut an ihren Flügeln und langen Beinen von Graugänsen (links) unterschei­den.
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