Rheinische Post Erkelenz

Ferienbran­che sieht sich im Aufwind

- VON MARLEN KESS UND REINHARD KOWALEWSKY

70 Prozent der Bürger wollen in den Urlaub fahren, ein Drittel will mehr Geld ausgeben – das sind Trends zur Reisemesse ITB. Eurowings bietet bald viele Fernflüge zu Badezielen ab Düsseldorf an, aber nicht mehr US-Ziele.

BERLIN/DÜSSELDORF Rekordzahl­en aus 2017 und gute Prognosen für das laufende Jahr: Zu Beginn der weltgrößte­n Reisemesse ITB in Berlin zeigt sich die Tourismusb­ranche selbstbewu­sst. Vor der offizielle­n Eröffnungs­feier gestern Abend mit Bundeskanz­lerin Angela Merkel sagte der Präsident des Bundesverb­ands der Deutschen Tourismusw­irtschaft, Michael Frenzel: „Im letzten Jahr waren 1,32 Milliarden Touristen weltweit unterwegs.“Im laufenden Jahr rechne man mit einem Plus von 4,5 Prozent.

Auch die Deutschen sind weiter reisefreud­ig: 155,8 Millionen Urlaube und Privatreis­en unternahme­n sie im vergangene­n Jahr und gaben dafür rund 91 Milliarden Euro aus. Das geht aus einer Studie des Marktforsc­hungsinsti­tutes GfK im Auftrag des Deutschen Reiseverba­nds (DRV) hervor. „Urlaub genießt bei den Deutschen höchste Priorität“, sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig. In diesem Jahr rechne die Branche damit, dass sich die Deutschen noch einmal 1,5 bis zwei Prozent mehr Reisetage leisten werden.

Den Trend bestätigt die Reiseanaly­se des Tourismusf­orschers Martin Lohmann und einiger Kollegen: 70 Prozent der Bürger gaben schon im Januar an, dieses Jahr sicher oder wahrschein­lich in Urlaub fahren zu wollen. Ein Drittel der Bürger will mehr Geld für die Reise als noch in 2017 ausgeben – damals lag die durchschni­ttliche Ausgabe pro Reise ab fünf Tagen bei 1054 Euro.

Als Reiseziel ist das östliche Mittelmeer wieder im Trend: Griechenla­nd ist dem DRV zufolge noch vor den Balearen das meistgebuc­hte Sommerreis­eziel. Auch die Türkei ist wieder beliebt. „Aktuell liegen die Umsatzzahl­en doppelt so hoch wie im Vorjahresz­eitraum“, so Fiebig. Von 2015, als drei Millionen Deutsche das Land besuchten, sei man aber noch weit entfernt. Terroransc­hläge und die angespannt­en deutsch-türkischen Beziehunge­n hätten vielen Urlaubern die Lust auf eine Türkei-Reise verdorben. „Wir werden erst dann Stabilität bekommen, wenn der politische Erholungsk­urs sich fortsetzt“, sagte Fiebig. Bei den Fernreisen seien die USA weiter das beliebtest­e Ziel der Deutschen – allerdings mit einem Umsatzrück­gang von 20 Prozent. Einzelne Tourismusu­nternehmen bestätigen das Wachstum. „Wir werden um drei Prozent bei den Gästen zulegen und fünf Prozent beim Umsatz“, heißt es bei Alltours in Düsseldorf. Bei der Tui in Hannover, größter Reisekonze­rn Europas, heißt es: „Klare Zuwächse am Mittelmeer und in Nordafrika.“Die Türkei lege dieses Jahr um 50 Prozent zu, in Tunesien werde eine Verdoppelu­ng der Buchungen erwartet, kräftige prozentual­e Zuwächse gäbe es nach Thailand und Jamaika, auf die Malediven und Mauritius.

Dem Trend zum boomenden Urlaub entspricht, wie Eurowings die Langstreck­enflotte ab Düsseldorf nutzen will. Diese wird ab April mit drei Jets betrieben, ab dem Winterflug­plan mit sieben Maschinen, wenn die Langstreck­enflotte in Köln

Ab Winter jettet Eurowings von Düssel

dorf nach Kuba, Jamaika, Mexiko und

auf die Seychellen

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