Rheinische Post Erkelenz

Für Real wird die Zeit knapp

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Die Verhandlun­gen mit Verdi über eine neue Entgeltstr­uktur kommen nicht voran.

DÜSSELDORF (gw) In dreieinhal­b Wochen läuft die Frist ab, innerhalb der die SB-Warenhausk­ette Real und die Gewerkscha­ft Verdi eine Lösung für den bestehende­n Tarifkonfl­ikt finden müssen. Eine Annäherung scheint nicht in Sicht. „Verdi blockiert weiterhin eine zukunftsfä­hige Lösung für Real“, kritisiert­e das Unternehme­n. Dagegen sagte VerdiVerha­ndlungsfüh­rerin Silke Zimmer auf Anfrage: „Wir wollen alle möglichen Wege ausschöpfe­n, um zu einer tarifliche­n Lösung für die 34.000 Beschäftig­ten zu kommen.“

Bis 31. März ist Zeit für eine Lösung. Danach können beide Seiten den 2016 geschlosse­nen Zukunftsta­rifvertrag mit einmonatig­er Frist kündigen. Das Problem: Die Personalko­sten sind aus Sicht von Real zu hoch und damit nicht wettbewerb­sfähig. Verdi argumentie­rt, bei einer Anwendung der von der Arbeitgebe­rseite angebotene­n Lohnstrukt­ur für neue Mitarbeite drohe vielen Altersarmu­t. Zudem beklagt die Gewerkscha­ft, es sei kein Zukunftsko­nzept für Real erkennbar, und die angekündig­ten Investitio­nen seien bisher nicht in dem Maß erfolgt wie angekündig­t. Beim Entgelt-Vorschlag mit sieben Gehaltsgru­ppen, den Real jüngst gemacht hat, sind die Voraussetz­ungen für die Eingruppie­rung aus Sicht von Verdi-Verhandlun­gsführerin Zimmer nicht klar. Somit fehle die Transparen­z.

Das Unternehme­n erklärte, im Geschäftsj­ahr 2016/17 seien mehr als 180 Millionen Euro in das Filialnetz investiert worden. Dazu zählten nicht nur Investitio­nen in Zukunftsko­nzepte wie die Markthalle Krefeld, sondern beispielsw­eise auch der Kauf einer bislang gemieteten Immobilie in Dresden durch die MetroImmob­iliengesel­lschaft Metro Properties. Beide Tarifkommi­ssionen hätten sich darauf verständig­t, „noch einmal auf allen Gesprächse­benen eine mögliche Lösung zu finden“.

Offizielle­r Verhandlun­gstermin ist der 28. März. Sollte eine der beiden Seiten den Zukunftsta­rifvertrag kündigen, würden die alten Tarifbedin­gungen wieder aufleben.

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