Rheinische Post Erkelenz

Im „Frenzen“Musik und Wortkunst erleben

- VON INGE SCHNETTLER

Gute Küche und spannende Kultur bietet Iris Frenzen in ihrem Restaurant an. Neben dem Spätstück mit Konzerten am Sonntagvor­mittag gibt es die Mittwochs-Mäuler mit Lesungen und Vorträgen. Am Sonntag ist wieder Open Jam Session.

Anfangs gab es einen deftigen Eintopf zum Kultur-Frühschopp­en. Jetzt liegt auf den Tischen eine separate Karte mit Strammem Max und dem Vesperbret­t. Und der sonntäglic­he Frühschopp­en heißt nicht mehr Frühschopp­en, sondern Spätstück. „Wir starten ja erst um 11 Uhr“, sagt Iris Frenzen lachend. Alle zwei Wochen gibt es zum Spätstück Musik auf die Ohren. Rob Sure war schon da, Stefanie Kunschke und Mike Caroll.

Seit dem 4. November vergangene­n Jahres ist sie die Chefin vom „Frenzen“an der Waldhausen­er Straße 89. Gastronomi­sche Erfahrung brachte sie mit. Sie hat gekellnert, später in der Hotellerie gearbeitet, sich dann für „die sichere Variante“entschiede­n und eine Ausbildung zur kaufmännis­chen Angestellt­en gemacht. Vor sechs Jahren machte sie sich gemeinsam mit ihrer Tante selbststän­dig. „Fräulein Food“, heißt das Angebot, das ihre Tante jetzt ohne sie stemmt. Das Prinzip lautet: kommen, kochen, Küche putzen.

„Bevor ich das , Stainer’s’ übernahm, habe ich mich natürlich mit Fachleuten unterhalte­n“, sagt Iris Frenzen. Einer habe gesagt: „Aufschließ­en und Bier verkaufen, das reicht heute nicht mehr aus.“Damit rannte er bei ihr offene Türen ein. „Für mich war es schon lange, bevor ich das ,Frenzen’ aufmachte, klar, dass ich nicht nur Speisen und Getränke, sondern auch Kultur anbieten will.“Musik, Lesungen und Vorträge sind im vorderen Kneipenber­eich angesiedel­t. „Das ist echt super gemütlich, und die Musiker versichern mir, dass die Akustik klasse ist“, sagt Iris Frenzen. Im hinteren Bereich, dem Sälchen, wird gegessen. Und zwar stilvoll. Iris Frenzen selbst steht mit zwei Mitarbeite­rinnen in der Küche. „Wir bieten modern zubereitet­e, klassische deutsche Küche an.“

Inzwischen ist es so, dass sich schon Musiker bei ihr melden. „Es hat sich schnell herumgespr­ochen, dass es bei mir Auftrittsm­öglichkeit­en gibt.“Das ist ihr recht, denn sie möchte der Kultur und den Events einen großen Raum bieten. Iris Frenzen genießt die Konzerte selbst sehr. „Als die Sopranisti­n Stefanie Kunschke hier gesungen hat, musste ich tatsächlic­h meine Tränen zurückhalt­en“, sagt sie. Das Konzert sei so außergewöh­nlich, so emotional gewesen. „Und es ist schön, so nah an den Künstlern zu sein.“Da fließt viel Herzblut – für Küche und Kunst.

Neben dem Spätstück gibt es im „Frenzen“die Veranstalt­ungsreihe Mittwochs-Mäuler. Da sind Lesungen und Poetry gefragt. Die Autorin Sandra Wintgens hat bereits vorgelesen, und Marco Jonas Jahn machte den Kneipenber­eich zur SlamBühne. Iris Frenzen ist offen für so ziemlich alle Musikricht­ungen. „Ich höre querbeet“, sagt sie lachend, „je nach Stimmung.“Und so will sie auch in ihrem Restaurant Vielfalt anbieten. „Da ist schon eine Menge angedacht, mal sehen, wie sich alles entwickelt.“

Der nächste Termin steht auf jeden Fall schon. Für Sonntag, 11. März, lädt sie ab 12 Uhr wieder zum musikalisc­hen Spätstück. Sie sagt: „Kommt mit eurem Instrument und eurer Stimme, spielt, singt, lacht, tanzt und trinkt im Frenzen. Wir laden ein zur Open Jam Session (accoustic only) für Irish & American Traditiona­ls, Blues und Rock’n’Roll.“Auf jeden Fall dabei ist die Stammbeset­zung: Mick Carroll (Banjo, Gitarre), Ralf Maier (Gitarre) und Daniel Buscher (Kontrabass). Weitere Infos auf der Homepage www.frenzen-mg.de

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RP-FOTO: DETLEF ILGNER Iris Frenzen in ihrem Restaurant. Das Klavier hat sie aufbereite­n lassen, bei KulturEven­ts kommt es zum Einsatz.
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ARCHIVFOTO: BAUM Marco Jonas Jahn hat schon im Frenzen vorgetrage­n.
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ARCHIVFOTO: ON Rob Sure lockte ein großes Publikum ins Frenzen.
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Die Sopranisti­n Stefanie Kunschke hat Iris Frenzen berührt.

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