Rheinische Post Erkelenz

Countdown zur neuen Groko läuft

- VON KRISTINA DUNZ

SPD will ihre Minister morgen bekanntgeb­en – das alte Kabinett tagte letztmals.

BERLIN Für den Abschluss der mit fast einem halben Jahr längsten Regierungs­bildung in Deutschlan­d stehen Union und SPD noch drei Termine bevor: die Bekanntgab­e der sechs Minister der SPD morgen, die Unterzeich­nung des Koalitions­vertrags am Montag und die vierte Wahl von Angela Merkel (CDU) zur Bundeskanz­lerin mit anschließe­nder Vereidigun­g des Kabinetts am 14. März. Es gilt als sicher, dass CDU, CSU und SPD Mitte der nächsten Woche ihre gemeinsame Regierungs­arbeit aufnehmen.

Die Spitzen der drei Koalitions­partner berieten gestern im Kanzleramt vertraulic­h über Details und Pläne. Offiziell sagte Unionsfrak­tionschef Volker Kauder (CDU) nur, dass der öffentlich geförderte Bau von 1,5 Millionen neuer, bezahlbare­r Wohnungen und die Einführung des geplanten Baukinderg­elds zur Unterstütz­ung der Eigentumsb­ildung von Familien eine der ersten Prioritäte­n der neuen Regierung sei. SPD-Fraktionsc­hefin Andrea Nahles sagte, es werde sehr schnell das Rückkehrre­cht von Teilzeit auf Vollzeit umgesetzt.

Am Vormittag war das alte Kabinett zum letzten Mal zusammenge­kommen. Für fünf Minister war das zugleich ein Tag des Abschieds von der Arbeit in der Bundesregi­erung: Thomas de Maizière, Hermann Gröhe, Johanna Wanka (alle CDU), Christian Schmidt (CSU) und Brigitte Zypries (SPD). CDU und CSU haben ihre Ministerri­ege bereits be- kanntgegeb­en. Bei der SPD gilt bisher nur Hamburgs Regierungs­chef Olaf Scholz als Bundesfina­nzminister und Vizekanzle­r als gesetzt. Unklar ist noch, was aus den SPD-Ministern Sigmar Gabriel (Außen), Barbara Hendricks (Umwelt) , Heiko Maas (Justiz) und Katarina Barley (Familie) wird. Gabriel würde gern bleiben, sein Verhältnis zu Scholz und Nahles ist aber zerrüttet.

Nachdem die Union aus Ostdeutsch­land nur Merkel im Kabinett hat, wird mit Spannung erwartet, ob die SPD einem Ostdeutsch­en ein Ministeram­t übergibt. Die aus Frankfurt (Oder) stammende Bürgermeis­terin des immer wieder in den Schlagzeil­en stehenden Berliner Bezirks Neukölln, Franziska Giffey (39), soll nach Informatio­nen der Deutschen Presse-Agentur auf Wunsch der ostdeutsch­en Landesverb­ände Bundesmini­sterin werden. Darauf hätten sich die ostdeutsch­en SPD-Verbände geeinigt.

CDU, CSU und SPD werden Mitte der nächsten Woche ihre gemeinsame Regierungs­arbeit aufnehmen

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