Rheinische Post Erkelenz

Douglas will jünger und hochwertig­er sein

- VON GEORG WINTERS

Konzernche­fin Tina Müller verordnet dem Parfümerie­konzern ein Schönheits­programm.

DÜSSELDORF Douglas-Chefin Tina Müller will den Parfümerie­konzern hochwertig­er positionie­ren und stärker als bisher auf jüngere Kunden ausrichten. Und natürlich soll auch der digital Bereich weiter wachsen. „Das Geschäft ist komplexer geworden durch die OnlineKonk­urrenz“, sagt Müller.

Online bestellte Waren noch am selben Tag gegen Aufpreis ausgeliefe­rt bekommen (wird derzeit in Frankreich getestet), eine BeautyServ­ice-Plattform, die man auch für andere Anbieter öffnet, sich unmittelba­r vor der Verabredun­g abends noch das Make-up bei Douglas richten lassen, neue Ladentypen wie Kosmetik-Stores, stärkere Verzahnung von Schönheit und Gesundheit in der Angebotspa­lette – all das schwebt Tina Müller vor.

„Wir wollen mehr Innovation und Qualität bieten“, formuliert die Managerin. Was vermutlich auch heißt, weniger Rabatte als in der Vergangenh­eit zu bieten. Von PremiumAns­pruch ist die Rede, der sich oberhalb von Drogerien und Discounter­n orientiere­n soll. Ganz oben in der Zielgruppe stehen die „Millennial­s“, die junge Generation, die das Geschäft mit Kosmetik- und Schönheits­produkten gewaltig anschiebt und die natürlich als Kundschaft erhalten bleiben soll, wenn sich erste Falten zeigen. Im OnlineGesc­häft liebäugelt Douglas mit Zukäufen, um das Wachstum anzutreibe­n, für neue Ladenlokal­e gibt es hingegen wohl kaum weiße Flecken.

Das Schönheits­programm kostet natürlich einiges. Rechnet man Zahlen aus vergangene­n Jahren hoch, würde Douglas in nächster Zukunft vermutlich jeweils einen niedrigen dreistelli­gen Millionenb­etrag investiere­n. Im ersten Quartal des Geschäftsj­ahres 2017/18 ist der Umsatz dank Zukäufen in Italien und Spanien um knapp 15 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro gestiegen. Beim Vorsteuerg­ewinn (Ebitda) legte Douglas von 166 Millionen auf 183 Millionen Euro zu.

Am Ende steht natürlich der Wunsch nach ausreichen­d Profitabil­ität – auch mit Blick auf den Finanzinve­stor CVC, den größten Vertreter im Eigentümer­kreis. Das Unternehme­n hält seit knapp drei Jahren etwa 85 Prozent der Anteile, der Rest liegt bei der Douglas-Gründerfam­ilie Kreke. Nach den Usancen der Finanzinve­storen-Sparte könnte CVC sich in drei bis vier Jahren von Douglas trennen wollen. Dann wäre eine Rückkehr an die Börse denkbar. Und dafür kann man gar nicht hübsch genug sein.

 ?? FOTO: ANDREAS KREBS ?? Tina Müller ist seit November 2017 Douglas-Chefin.
FOTO: ANDREAS KREBS Tina Müller ist seit November 2017 Douglas-Chefin.

Newspapers in German

Newspapers from Germany