Rheinische Post Erkelenz

In Solingen wird BOB gefahren

- VON GUIDO RADTKE

Das Oberleitun­gsnetz wird zur Teststreck­e eines emissionsf­reien Nahverkehr­s.

SOLINGEN In seinen 29 Jahren bei den Verkehrsbe­trieben der Stadtwerke Solingen hat Thomas Schulz schon viele Busse gefahren. Über den Prototypen des Batterie-Oberleitun­gsbusses – kurz genannt BOB – sagt der Fahrleiter: „Das ist das Beste, was ich bislang gefahren habe. Er fährt geschmeidi­g und sehr weich.“Der Clou jedoch ist der Antrieb: Der „Solaris Trollino“kommt ohne dieselbetr­iebenen Hilfsmotor aus.

Seit 1952 verkehren in Solingen auf vier Hauptlinie­n Obusse. Nach den Sommerferi­en sollen sie im Rahmen des vom Bund geförderte­n Pilotproje­ktes auch dort eingesetzt werden, wo es keine Oberleitun­gen gibt. 900.000 Euro kostet ein Gelenkbus, der am Draht fahrend Akkus auflädt, die die Energie liefern, wenn das Stangentax­i auf Abschnitte­n ohne Fahrleitun­g unterwegs ist. 147.000 Liter Diesel und 334 Tonnen CO2 können so eingespart werden. Zudem soll das Oberleitun­gsnetz weiterentw­ickelt und mit dem Stromnetz verquickt werden.

„Es ist ein großer Schritt in die veränderte Mobilität,“sagt Conrad Troullier, Geschäftsf­ührer der Solinger Verkehrsbe­triebe. Die Vision: Alle Dieselbuss­e werden ersetzt, um einen 100 Prozent emissionsf­reien Nahverkehr zu realisiere­n.

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FOTO: TEPH Der Bus lädt am Draht seine Akkus für Strecken ohne Oberleitun­g.

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