Rheinische Post Erkelenz

Wenn Manager von Schülern lernen

- VON CHRISTIAN ALBUSTIN

Gymnasiast­en aus Köln zeigen Führungskr­äften, wie Social Media funktionie­rt.

KÖLN Kann ein 16-Jähriger einem Manager der Führungseb­ene etwas beibringen? Hinter der Frage verbirgt sich das Projekt „Jung.digital.innovativ“der Rheinische­n Fachhochsc­hule (RFH) in Kooperatio­n mit dem Kölner Dreikönigs­gymnasium, das gestern zu Ende ging. In dem Reverse MentoringP­rogramm (Umgekehrte­s Lehren) erklärten Schüler des Informatik­Leistungsk­urses Managern namhafter Unternehme­n ihre Sicht auf die sozialen Medien. Wie funktionie­rt Marketing auf Facebook? Wie nutze ich Whatsapp im Unternehme­n? Was tun bei Shitstorms? Zum Abschluss wurde den Schülern von Schulminis­terin Yvonne Gebauer (FDP) das METIS-Zertifikat des Europa-Instituts für Erfahrung und Management der RFH verliehen.

Das Projekt kam gut an. Frederik Schmeißer (17), Schüler des Dreikönigs­gymnasiums, war überrascht von der lockeren und positiven Atmosphäre in den Unternehme­n. „Ich hatte nicht erwartet, dass Manager so locker sind“, sagt Schmeißer. Er traf den Kommunikat­ionschef von Porsche. Auch Barbara Wachten, Schulleite­rin des Gymna- siums lobt die Gespräche: „Die Schüler konnten auf Augenhöhe mit der Vorstandse­bene diskutiere­n. Einige haben sogar Stellen angeboten bekommen.“

In den Unternehme­n wird nun gehandelt. „Wir wollen in Kürze starten, unsere Werksstude­nten intensiver mit der Führungseb­ene zu verbinden“, sagt Stefan Rahn, Sprecher bei 3M in Neuss. Der Initiator des Programms und Dozent der RFH, Werner Bruns, wünscht sich von der Politik ein Pilotproje­kt mit zehn Schulen. „Nie zuvor konnten Erwachsene so viel von jungen Menschen lernen“, sagt Bruns.

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