Rheinische Post Erkelenz

BREUER Jackels, Borowka, Oellers und Co.

- MARIO EMONDS FÜHRTE DAS GESPRÄCH

Heute und morgen gastiert Marc Breuer mit seinem Figurencom­edy-Programm „Löschmeist­er Josef Jackels: Löschen, retten, Keller leerpumpen“in der Wegberger Mühle. Der gebürtige Brachelene­r freut sich sehr auf die Auftritte in der alten Heimat.

WEGBERG Zum bislang einzigen Mal hatte Marc Breuer, im Erkelenzer Land immer noch bestens bekannt als die eine Hälfte des früheren Comedy-Duos Rurtal Trio, sein Programm „Löschen, retten, Keller leerpumpen“hierzuland­e im Mai 2017 gespielt – in Doveren. Mittlerwei­le hat der 49-Jährige das insgesamt rund 30 Mal gespielt. Dieses Comedyprog­ramm mit den vom Rurtal Trio bekannten Figuren Josef Jackels, Richard Borowka, Heribert Oellers und Manfred „The Voice“Mertens sowie Friedhelm Schlüper als neuer Figur darf also nun getrost als rundgespie­lt eingestuft werden. Haben Sie Ihr Programm seit den Vorpremier­en im Frühjahr 2017 relevant geändert? BREUER Das war so wie mit jedem Programm: Man schraubt immer noch eine Weile daran herum. Aus so manchem Zehnzeiler wird ein Sechszeile­r, doch der wird dann anders ausgespiel­t. Das Programm dauert so immer noch rund 100 Minuten. In der jetzigen Fassung fühle ich mich pudelwohl damit. Mit diesem Programm knüpfen Sie eng an Rurtal-Trio-Zeiten an – vier der fünf Charaktere stammen aus dieser Zeit. Haben Sie die Lust am Figurenkab­arett zurückgewo­nnen? BREUER Ja, es macht mir wieder viel Spaß, in diese Rollen zu schlüpfen. Der letzte reguläre Auftritt mit dem Rurtal Trio war 2008 – danach habe ich das ja mehrere Jahre nicht mehr getan. Bis zur Riesensaus­e im September 2016 anlässlich des 25-jährigen Bühnenjubi­läums des Rurtal Trios in der Hückelhove­ner Aula. Zwei Auftritte hatten Ihr langjährig­er Bühnenpart­ner Christian Macharski und Sie dazu geplant – sieben Vorstellun­gen in einer Woche mit insgesamt über 5000 Besuchern sind es geworden. BREUER Ja, da denke ich sehr gerne dran zurück, das war eine tolle Erfahrung und hatte was von einem Familientr­effen. Da haben wir viele gute alte Bekannte wiedergetr­offen – auch hinter der Bühne. Und als ich vor den Auftritten die langen Besuchersc­hlangen sah, die sich vor der Aula gebildet hatten, kam mir das fast schon ein wenig surreal vor. Wurden Sie nach 2008 noch aufs Rurtal Trio angesproch­en? BREUER Hier in der Heimat auf alle Fälle. Und kurios war das mal bei einer Wanderung mit meiner Familie in der Wutachschl­ucht im Schwarzwal­d. Da fragte mich einer der Mitwandere­r plötzlich: „Sind Sie nicht Löschmeist­er Josef Jackels?“Meine Frau und meine Kinder waren da mächtig beeindruck­t (grinst). Mein Triumph währte aber nur 30 Sekunden. Dann stellte sich heraus, dass der Mann aus Gerderath kam. Neben der Figurencom­edy pflegen Sie ja schon seit langem das Stan- dup-Metier – aktuell mit dem Programm „Ich hab’ die Ruhe weg“. Was spielen Sie eigentlich lieber? BREUER Schwer zu sagen. Figurencom­edy hatte ich ja eine ganze Zeit lang nicht gemacht – ich freue mich nun über Abwechslun­g, fahre gerne zweigleisi­g. Mein Regisseur Lutz von Rosenberg Lipinsky bringt das so auf den Punkt: „Donnerstag­s kann man Tango spielen, samstags in einer Country & Western-Band.“( schmunzelt) Was bei mir Tango und was Country & Western sein soll, muss er mir mal verraten. Fakt ist, dass „Ich hab’ die Ruhe weg“wesentlich autobiogra­fischer als „Löschen, retten, Keller leerpumpen“ist. BREUER Was mein aktuelles Leben als Ehemann und Vater betrifft, ist das mit Sicherheit so. Beim Figurenpro­gramm fließen mehr die Erfahrunge­n aus einer Jugend auf dem Dorf mit ein. Sie waren aber auch schon verstärkt noch in einem dritten Genre unter- wegs: Speziell in Köln sind Sie bei Lesungen aufgetrete­n, haben diese teils auch mitorganis­iert – und haben zur Krönung an diversen Poetry Slams teilgenomm­en. 2004 sind Sie in dieser Disziplin sogar Kölner Stadt-Vizemeiste­r geworden. BREUER Ja, und zur Belohnung durfte ich danach gemeinsam mit dem Stadtmeist­er zur Deutschen Meistersch­aft nach Stuttgart fahren, die auch für Österreich­er und Schweizer offenstand. Das war für mich eine sehr interessan­te Erfahrung mit sehr unterschie­dlichen Künstlern. Zum Abschluss eine Standardfr­age an einen Künstler: Haben Sie noch Lampenfieb­er vor einem Auftritt? BREUER Wenn ich an den im April in Wuppertal denke, dann schon. Da trete ich schließlic­h als Josef Jackels bei der Tagung des Feuerwehrv­erbands NRW auf – also vor lauter echten Feuerwehrp­rofis.

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Marc „Brüh“Breuer in unterschie­dlichen Rollen, unter anderem als Löschmeist­er Josef Jackels (l.) und Borowka (2.v.l.).
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FOTOS: MARCUS MÜLLER-SARAN
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