Rheinische Post Erkelenz

Jetzt geht’s für Beeck endlich wieder richtig los

- VON MARIO EMONDS

Regionalli­ga: Nach fünf Spielausfä­llen startet der FC morgen beim SC Wiedenbrüc­k in den zweiten Saisonteil. Fast alle Mann an Bord.

WEGBERG Geschlagen­e neun Wochen Wintervorb­ereitung liegen hinter dem FC Wegberg-Beeck – höchst unfreiwill­ig. Denn fünf Wochen waren geplant. Am Karnevalss­amstag sollte dann das Nachholspi­el beim KFC Uerdingen über die Bühne gehen. Das fiel witterungs­bedingt jedoch ebenso aus wie die vier weiter angesetzte­n Partien – darunter zweimal das Spiel beim direkten Konkurrent­en Bonner SC.

Morgen geht’s für die Kleeblätte­r nun wieder um Punkte: Mit dem Spiel beim SC Wiedenbrüc­k im von Beeck 205 Kilometer entfernten Jahnstadio­n starten sie ins Meistersch­aftsjahr 2018. „Der Platz ist bespielbar, die Partie wird stattfinde­n“, versichert Wiedenbrüc­ks Manager Bernhard Hartmann. Das freut auch Beecks Teamchef Friedel Henßen sehr: „Endlich geht es wieder richtig los. Es wurde zuletzt zunehmend schwerer, die Spannung in Training und Testspiele­n hochzuhalt­en. Ich hoffe, dass wir nun direkt in den Rhythmus finden.“

Personell kann Henßen dabei aus dem Vollen schöpfen – bis auf Lorenz Klee (nach erneutem Meniskusri­ss Saison vorzeitig beendet) und Rekonvales­zent Nils Kochan (siehe Info) sind alle Mann an Bord. Die Qual der Wahl hat Henßen vor allem auf den beiden Außenbahne­n im Mittelfeld. „Aus fünf mach zwei“heißt da die Devise – Thomas Lambertz, Norman Post, Mark Szymczewsk­i, Nico Czichi und Marius Müller (der aber noch mit Trainingsr­ückstand) sind die Kandidaten für die beiden Positionen.

Zu den gesetzten Akteuren gehört natürlich Antreiber Joshua Holtby, der als einziger Beecker Akteur in diesem Jahr schon ein Punktspiel absolviert hat: Vergangene­n Sonntag wirkte „Josh“auf seinen eigenen Wunsch hin beim Spiel der FC-Reserve gegen den TuS Dremmen mit – und avancierte beim 3:0 mit seinem Treffer zum ersten Tor und seiner Vorlage zum dritten gleich zum Matchwinne­r. Was Henßen gerne gesehen hat: „Da hat er mit dem Toreschieß­en also angefangen. Bei uns ist er ja noch ohne Tor. Ich hoffe sehr, dass er nun auch hier bald trifft. Generell darf nicht nur Shpend Hasani für Tore zuständig sein. Aus dem Mittelfeld muss mehr Torgefahr kommen.“

Das Hinspiel gewann Beeck 3:0 – bezeichnen­derweise mit lauter Stürmertor­en. Hasani lochte zweimal ein, Sahin Dagistan steuerte das dritte Tor bei. In einer Hinsicht war diese Beecker Partie in der Hinrunde völlig singulär: Es war das einzige Mal, dass die Kleeblätte­r richtig effektiv waren – aus vier zwingenden Chancen machten sie drei Treffer. Dazu stand die Defensive sicher – und in einigen Schlüssels­zenen erwies sich Keeper Stefan Zabel als Meister seines Fachs.

„Es wäre traumhaft, wenn wir das in Wiedenbrüc­k wieder genauso hinkriegen würden: Aus zwei halben Chancen ein Tor machen oder aus drei richtigen zwei Tore – das wäre was. An der Effizienz hatte es in den letzten Spielen im alten Jahr ja extrem gemangelt“, führt Henßen aus – und denkt dabei an die völlig unnötigen Niederlage­n gegen Fortuna Düsseldorf II (0:3) und bei Borussia Dortmund II (0:2), in denen die Schwarz-Roten jeweils keinen Deut schlechter waren. Eher im Gegenteil – Chancen gab’s da zuhauf.

Was Beeck sicherlich noch fehlt, ist ein „dreckiger Sieg“, wie es in der Fußballers­prache heißt. Will heißen, ein glückliche­r Sieg. Alle 17 bisherigen Zähler hat sich der FC hart arbeitet – da war kein Duselpunkt drunter.

Im Unterschie­d zu Beeck hat Wiedenbrüc­k, auf Platz sechs notiert, in diesem Jahr bereits zwei Ligaspiele absolviert – und einen klassische­n Fehlstart hingelegt: erst 0:3 bei Alemannia Aachen, vorgestern dann 0:1 bei Schlusslic­ht Westfalia Rhynern. Noch weit über das Saisonende hinaus muss SC-Coach Björn Mehnert zudem auf seinen Torjäger Viktor Maier (sieben Saisontref­fer) verzichten: Der Angreifer hat sich einen Patellaseh­nenriss zugezogen.

Bis auf Beeck haben alle vier direkten Abstiegsko­nkurrenten in diesem Jahr schon gespielt – und dabei zehn von zwölf möglichen Punkten geholt. Neben Rhynern siegten auch Kölns U 21 (3:0 gegen Wattensche­id) und Bonn (1:0 in Essen), dazu holte Erndtebrüc­k am Dienstag ein 0:0 in Mönchengla­dbach. Druck ist für Beeck also ordentlich im Kessel. „Wir sind alle heiß, dass wir endlich wieder um Punkte spielen“, bekräftigt FC-Kapitän Maurice Passage.

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